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Jonathan Edwards

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Predigt von:

Jonathan Edwards

Titel:

Sünder in der Hand eines zornigen Gottes

Zeit und Ort der Predigt:

8. Juli 1741, in Enfield / Connecticut (USA)

Inhalt der Predigt

Einleitung

Am 8. Juli 1741 – die Große Erweckung stand in jenem Sommer auf dem Höhepunkt – hielt Jonathan Edwards in Enfield eine Predigt, die ihrer Folgen wegen zu seiner vielleicht bekanntesten geworden ist. Er sprach, von 5. Mose 32,35 ausgehend, über »Sünder in den Händen eines zornigen Gottes«. Der Inhalt dieser Predigt hebt sich scharf von allem ab, was wir heute gewohnt sind.

Vorwort von Professor R.C. Sproul

Ich möchte ein paar Worte über die Predigt sagen, die sie gleich hören werden. Der historische Hintergrund dieser Predigt führt uns in das Jahr 1741 in das Dorf Enfield im US-Bundesstaat Connecticut. Dort wurde diese berühmteste aller Predigten, die jemals auf amerikanischen Boden gehalten wurde gepredigt von dem amerikanischen Prediger und Pastor, dem Gott gnädigen Puritaner Jonathan Edwards.
Der Titel seiner Predigt „Sünder in der Hand eines zornigen Gottes“.
Was Martin Luther für Deutschland war, das war Jonathan Edwards für Amerika. Er gilt als der größte Theologe und auch Philosoph der USA und wurde von Gott als Schlüsselfigur in der großen Erweckung des 18 Jahrhunderts eingesetzt und gebraucht. Zum besseren Verständnis seines Predigtdienstes und seiner Lehre ist es wichtig, dass man sein Anliegen im Auge behält.
Jonathan Edwards war zutiefst besorgt über den allgemeinen geistlichen Niedergang in der Neuengland Staaten, der sich seit der Zeit der Mayflower und der ursprünglichen Siedler zunehmend ausgebreitet hatte. Er betete und bemühte sich um seine Gemeinde ohne Rast und Ruh, dass sie erweckt werden sollten zur Erkenntnis ihrer Sünden, zum Evangelium und zu der Herrlichkeit Christi.
Edwards war auch sehr wohl mit den aktuellen philosophischen Entwicklungen des 18. Jahrhunderts vertraut, insbesondere ausgehend von den britischen Empiristen. Er kannte dieses neue Gedankengut, wonach menschliches Wissen und menschlicher Erinnerung tief und prägend von den Erlebnissen und Sinneswahrnehmungen beeinflusst werden, die täglich auf uns einstürmen. Er wusste, dass den Menschen am ehesten die Dinge nachhaltig in Erinnerung bleiben, die mit der größten Lebhaftigkeit und Intensität wahrgenommen werden. Dementsprechend zielte er in seiner Lehre und Predigt darauf ab, so bildhaft und lebhaft wie möglich zu kommunizieren. Die Hauptquelle für seine Bilder und Darstellungen war die Bibel selbst. Aber er verwendete auch Inhalte aus seinen naturwissenschaftlichen Studien.
Diese Predigt ist nichts für schwache Nerven. Ganz sicher wird sie für einige, vielleicht sogar für viele, die Sie hören ein Anstoß und ein Ärgernis sein. (Matthäus 11,6)
Ich glaube aber, dass ein jeder Christ, der eine Zuneigung für Christus und eine Ehrfurcht für Gott und sein Wort hegt, den Klang der Wahrheit darin hören und einen intensiven Einblick in Gottes furchtbare Majestät, den Schrecken seines Zorns und unsere große Not nach dem Evangelium erlangen wird.
Hören Sie nun die Predigt „Sünder in der Hand eines zornigen Gottes“ von Jonathan Edwards. Es spricht Oliver Seitz. [1]

Sünder in der Hand eines zornigen Gottes gepredigt von Jonathan Edwards

Sünder in der Hand eines zornigen Gottes, gepredigt von Jonathan Edwards am 8 Juli 1741 in Enfield Connecticut nach einem Text aus 5 Mose 32,35: »Zu seiner Zeit wird ihr Fuß gleiten!.«

In diesem Vers wird den abtrünnigen und ungläubigen Israeliten der Zorn Gottes angedroht. Sie waren Gottes auserwähltes Volk und lebten unter den Vorzügen seiner Gnade. Aber ungeachtet der wunderbaren Werke Gottes, blieben sie ohne Sinn und Verstand.
Die Segnungen des Himmels selbst waren ihre Gärtner und doch brachten sie nur bittere und giftige Früchte hervor.
Der Vers, den ich mir für meine Predigt ausgesucht habe: »zu seiner Zeit wird ihr Fuß gleiten« handelt von der Strafe und dem Untergang dieser bösen Israeliten. Unser Vers enthält die folgenden Implikationen:
Sie waren von Anfang an der Zerstörung ausgesetzt. Gleich wie jemand, der auf rutschigem Untergrund laufend ständig der Gefahr des Sturzes ausgesetzt ist. Der Untergang der bösen Israeliten wird hier mit dem Ausgleiten des Fußes beschrieben.
Ebenso wird es im Psalm 73 Vers 18 ausgedrückt: »Für wahr, du setzt sie auf schlüpfrige Orte, du stürzt sie hin zu Trümmern« [2]
Der Vers beinhaltet außerdem, dass sie immer schon der plötzlichen und unerwarteten Zerstörung preisgegeben waren, genau wie jemand der auf rutschigem Untergrund geht, jederzeit plötzlich und unerwartet stürzen kann. Er kann nicht von einem Moment auf den anderen voraussehen, ob er stehen oder fallen wird.-Wenn er fällt, so fällt er jäh und ohne Warnung. Dies wird gleichfalls im Psalm 73,18 und 19 ausgedrückt.
»Für war du setztest sie auf schlüpfrige Orte du stürzest sie hin zu Trümmern wir sind sie so plötzlich verwüstet haben ein Ende genommen sind umgekommen durch Schrecknisse«
Aus dem Text geht auch hervor, dass sie von ganz alleine fallen können. Es braucht keinen anderen, der sie niederwirft, sondern wie jemand der auf glattem Boden geht, genügt ihr eigenes Gewicht zum Sturz. Sie sind nur deswegen noch nicht gefallen, weil Gottes festgelegte Zeit noch nicht gekommen ist.
Unser Text aber sagt, wenn die festgelegte Zeit gekommen ist, dann wird ihr Fuß gleiten. Dann werden sie durch ihr eigenes Gewicht dem Sturz anheimfallen und überlassen werden. Gott wird sie an den schlüpfrigen Orten nicht länger aufrecht halten, sondern wird sie loslassen. Und im gleichen Augenblick werden sie hinabstürzen, zu ihrem Untergang. Wie ein Mensch, der am Rande einer rutschigen Grube nicht alleine stehen kann und sofort hineinstürzt, wenn er losgelassen wird.

Gott hat jederzeit und augenblicklich die Macht, den Gottlosen in die Hölle zu werfen

Ausgehend von diesen Worten möchte ich folgendes mit Bestimmtheit sagen:
Die bösen Menschen werden zu jedwedem Augenblick allein darum vor der Hölle bewahrt, weil es Gott so gefällt. Durch seinen Willen, jenen souveränen erhabenen Willen, der durch nichts gehindert oder zurückgehalten wird, durch diesen Willen allein bewahrt Gott das Leben eines bösen Menschen. Nichts Anderes bewahrt die Bösen auch nur einen Augenblick, als nur Gottes Wille allein. Die Wahrheit dieser Erkenntnis wird durch die folgenden Feststellungen veranschaulicht:
Es fehlt Gott nicht an der Macht, die bösen Menschen in jedem beliebigen Moment in die Hölle zu werfen. Die Kraft des Menschen ist dahin, wenn Gott sich gegen ihn erhebt. Die stärksten Menschen sind ihm wehrlos ausgeliefert und niemand kann aus seiner Hand errettet werden. (5. Mose 32,39)
Gott kann nicht nur die bösen Menschen in die Hölle stürzen, er kann es auch mit Leichtigkeit. Manchmal hat ein Herrscher Schwierigkeiten mit der Unterwerfung eines Aufrührers, vor allem wenn es diesem gelungen ist, seinen Widerstand zu festigen und Anhänger um sich zu scharen. Aber bei Gott ist es anders. Vor seiner Macht kann dich nichts bewahren. Mögen sich die Feinde Gottes auch gegen ihn zusammenrotten, sie werden allesamt im Nu zertrümmert.
Sie gleichen einem Haufen leichter Spreu vor einem Wirbelwind oder einer Menge dürrer Stoppeln vor einem verzehrenden Feuer. (Maleachi 3,19)
Wir können leicht einen Wurm zertreten, der am Boden dahin kriecht oder einen dünnen Faden zerschneiden oder verbrennen, an welchem etwas aufgehängt ist.
Ebenso leicht kann Gott seine bösen Feinde in die Hölle werfen, wenn es ihm beliebt. Wer sind wir denn eigentlich, dass wir glauben wir könnten gegen ihn bestehen, vor dessen schelten die Erde erzittert und vor dem die Felsen fallen.
Die Gottlosen verdienen das auch in die Hölle geworfen zu werden. Gott handelt nicht ungerecht, wenn er sie hinwegfegt mit seiner Macht. Im Gegenteil, die Gerechtigkeit schreit förmlich nach einer ewigen Strafe für ihre Sünden.
Die göttliche Gerechtigkeit sagt von dem Baum, der Früchte trägt wie Sodom: haue ihn ab, wozu zehrt er den Boden aus. (Lukas 13,7) (Matthäus 3,10) Das Schwert der göttlichen Gerechtigkeit hängt zu jeder Zeit überall ihren Häuptern und nur Gottes souveräne Gnade und sein erhabener Wille halten es noch, damit es nicht auf sie fällt.
Die bösen Menschen sind bereits zu Verdammnis in der Hölle verurteilt. Sie haben die Hölle nicht nur verdient. Gegen sie steht auch der Richterspruch Gottes nach seiner ewigen und unumstößlichen Rechtsordnung und darum baumeln sie jetzt schon über der Hölle. In Johannes 3,18 steht: »Wer nicht glaubt der ist schon verdammt.«
Demnach gehört jeder unbekehrte Mensch zurecht jetzt schon der Hölle. Dort ist sein Platz von dort her stammt er ja. »Ihr seid von unten (von der Welt)« steht in Johannes 8,23 und er ist schon unterwegs in die Hölle, den Ort, den die Gerechtigkeit Gottes, sein Wort und das Urteil seines unveränderlichen Gesetzes ihm zuweisen.
Auf den unbekehrten und Ungläubigen lastet jetzt schon derselbe Zorn Gottes, der in den Qualen der Hölle offenbar wird. Wenn sie nicht jetzt sofort und in diesem Augenblick in die Hölle fahren, so liegt es nicht etwa daran, dass der souveräne Gott keinen eben solchen Zorn auf sie hätte, wie er ihn auf die Elenden hat, die jetzt schon in der Hölle das Leid seines Zornes erfahren. Nein Gott ist noch viel zorniger auf die, die jetzt noch auf der Welt sind.
Und wahrscheinlich auch mit etlichen aus dieser Zuhörerschaft, als auch viele, die jetzt schon im Feuer der Hölle sind. Hat Gott seine Hand noch nicht erhoben und sie noch nicht losgeschnitten, so liegt es nicht etwa daran, dass er nichts von ihrer Bosheit wüsste oder nichts dagegen hätte.
Gott ist nicht so wie sie selbst sind, obgleich sie es sich vielleicht so vorstellen. Gottes Zorn ist gegen sie entbrannt, ihre Verdammnis schlummert nicht, der Abgrund ist zu ihrem Empfang bereit, das Feuer brennt schon und der Ofen ist glühend heiß und bereit sie aufzunehmen. Und die Flammen wüten jetzt in diesem Augenblick, das glitzernde Schwert ist geschliffen und gezückt und der Abgrund unter ihnen sperrt sein gähnendes Maul auf.
Der Teufel steht ebenfalls bereit über die bösen herzufallen und sie augenblicklich als seine Beute zu ergreifen, sobald Gott es ihm erlaubt. Sie gehören ihm! Ihre Seelen sind schon in seinem Besitz und unter seiner Herrschaft, wie Lukas 11,21 bezeugt.
Die Dämonen beobachten Sie und sind fortwährend in Ihrer Nähe. Sie belauern ihre Opfer wie gierige Löwen, die ihre Beute schon vor sich sehen und nur auf den richtigen Augenblick warten sie zu verschlingen. So stehen die Dämonen bereit und harren auf die Bösen in froher Erwartungen und werden aber im Moment noch zurückgehalten. Wenn Gott seine stete Hand zurückzöge, so würden sich die bösen Geister sofort auf ihre armen Seelen stürzen. Der Teufel selbst giert nach ihnen mit weit aufgerissenem Maul und der Schlund der Hölle steht weit offen, um sie zu fressen. Ließe Gott es zu, so wären die bösen im Nu verschlungen und verloren.

Die Sünde im Herzen und die verdorbene Lust des Fleisches sind der Angriffspunkt höllischer Qualen

In den Seelen der Gottlosen herrschen höllische Gelüste. Ohne Gottes zurückhaltende Hand, würden sich diese sofort von selbst entzünden und zu hellen Flammen entfachen. Die Qualen der Hölle liegen im Wesen und in der Natur des fleischlichen Menschen begründet. Seine Verdorbenheit, die ihnen beherrscht und völlig in ihrer Gewalt hat, ist der Angriffspunkt des höllischen Feuers. Seine Gelüste sind mächtig und von großer Gewalt. [3]
Würde Gott sich nicht verborgen halten, sondern offen zeigen, so würden sie (die Gelüste) unter seiner Gegenwart vollends hervorbrechen. Sie würden aufflammen, gerade wie die Verderbtheit in den Herzen der Verlorenen und würden ihnen dieselben Qualen bereiten wie die Hölle. In der Heiligen Schrift werden die Sünder mit der sturmgepeitschten See verglichen. Aber die Gottlosen sind wie das aufgeregte Meer, welches nicht ruhig sein kann dessen Wellenschlamm und Unrat auswerfen. (Jesaja 57,20)
Vorläufig hält Gott mit seiner unendlichen Macht ihre Bosheit noch zurück, wie die Wellen des aufgewühlten Meeres indem er sagt: »bis hierher sollst du kommen und nicht weiter und hier müssen deine stolzen Wellen sich legen« (Hiob 38 11)
Zöge Gott aber seine Grenzen setzende Macht zurück, so würden sie alle mit fortgerissen. Die Sünde ist das Verderben und das Elend der Seele und zerstörerisch in ihrer Natur. Gebührte Gott ihr keinen Einhalt, so wäre sonst nichts von Nöten, um die Seele ganz und gar ins Elend zu stürzen. Die Verderbtheit des menschlichen Herzens ist maßlos und sein Wüten kennt keine Grenzen. Die Sünde ist wie ein Feuer, das durch Gottes Macht zurückgehalten wird, damit er sich nicht nach Belieben ausbreiten kann. Entfesselt würde es aber die ganze Welt lichterloh in Brand stecken. Das menschliche Herz ist ein Abgrund der Sünde, die sobald sie freigelassen wäre, sofort die Seele in einen heißen Backofen oder einen mit Feuer und Schwefel gefüllten Schmelzofen verwandeln würde.
Die Übeltäter können sich auch dann nicht in Sicherheit wiegen, wenn es danach aussieht als würden sie noch eine Weile leben. Dem natürlichen Menschen bietet seine Gesundheit keine Sicherheit, auch wenn die Gefahr des nahen Todes nicht sichtbar ist, wenn er sich nicht vorstellen kann, wie Ihnen ein unerwarteter Unfall vielleicht hinweg reißen könnte und seine jetzigen Umstände keine Gefahr vermuten lassen; die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen wieder und immer wieder, dass wir uns zu jedem Zeitpunkt am Rande der Ewigkeit befinden und der nächste Schritt uns bereits in die andere Welt führen könnte.

Der plötzliche Tod der Unbekehrten führen direkt in die Hölle

Zahllos und unerdenklich sind die unsichtbaren und unvorhergesehenen Umstände und Möglichkeiten eines plötzlichen Todes. Die unbekehrten Menschen wandeln über dem Abgrund der Hölle [4] auf einer morschen und fauligen Brücke. Auf dieser Brücke gibt es unzählige Schwachstellen, die ihr Gewicht nicht tragen können, denen man es jedoch nicht ansieht. Die Pfeile des Todes können ungesehen zur Mittagsstunde daherfliegen, die schärfsten Augen können sie nicht wahrnehmen.
Gott hat so unvorstellbar viele Mittel und Wege die Sünder aus dieser Welt herauszunehmen und in die Hölle zu schicken, dass er dabei überhaupt nicht auf Wunder oder unnatürliche Ereignisse angewiesen ist. Seine herkömmliche Vorsehung allein genügt die Übeltäter von einem Moment auf den anderen auszulöschen. Alle Wege auf denen die Sünder die Welt verlassen, werden von Gott überschaut. Diese Wege sind vollends seiner Kontrolle und seiner Auswahl unterstellt. Ihren Einsatz kontrolliert er ebenso, wie ihren Aufschub. Der Einsatz des natürlichen Menschen und die Fürsorge seiner Mitmenschen für sein Leben, können ihm auch keinen Augenblick lang Sicherheit gewähren. Göttliche Vorsehung und allgemeine Erfahrung beweisen das.
Offensichtlich gewährt auch die Weisheit der Menschen keinen Schutz vor dem Tod. Wäre es so, dann könnten wir ja unter den Gelehrten und schlauen Leuten wohl einen Unterschied im Vergleich zu den einfältigen Leuten feststellen, die früher vom unerwarteten Tod heimgesucht werden. Wie aber sieht die Wirklichkeit aus?
Der Weise stirbt genauso wie der Narr. (Prediger 2,15-16)

Wie der natürliche Mensch der Hölle entkommen möchte

Alle Mühen und Pläne mit denen die Bösen der Hölle zu entkommen suchen, alldieweil sie Christus verschmähen und Übeltäter bleiben, gewähren ihnen ebenso keinerlei Schutz vor der Hölle.
Wenn der natürliche Mensch von der Hölle hört, so bildet er sich ein, es gäbe sie nicht oder er könnte ihr entgehen. Er wähnt sich in falscher Sicherheit, schmeichelt sich selbst mit all den guten Taten, die er vollbracht hat, jetzt gerade tut oder in Zukunft noch vorhat zu tun. Der Mensch schmiedet Pläne, wie er der Verdammnis entrinnen wird und ist sich sicher, dass sein Vorhaben funktionieren und seine Strategien nicht scheitern werden, solange er aufrichtig und mit guter Absicht sein Bestes gibt.
Auch wenn man ihm deutlich macht, dass nur wenige gerettet werden und die Mehrheit aller Menschen, die bisher gelebt haben den Weg in die Hölle gegangen sind, so bildet er sich dennoch ein, dass seine Fluchtpläne besser sind als alle bisherigen zuvor. (Matthäus 7,13)  Er hat keinesfalls die Absicht an diesen Ort der Qual zu gelangen. Darum führt er seine Pläne mit solch großer Sorgfalt aus, dass sie nicht fehlschlagen können. Diese törichten Leute machen niemandem etwas vor, außer sich selbst. Wenn sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und ihre Klugheit verlassen, so vertrauen sie einem Schatten. Die Mehrheit all derer, die bisher unter eben all diesen Gnaden gelebt hat, sind nun tot und in der Hölle. Nicht etwa, weil sie vielleicht weniger gescheit waren als die, die heute noch leben oder ihre Flucht nachlässig vorbereitet haben. Nein!
Könnten wir die Insassen der Hölle eine nach dem anderen befragen, ob sie, als sie zu ihren Lebzeiten von der Hölle und all ihrem Elend hörten, sich jemals hätten träumen lassen dorthin zu gelangen, so würde zweifelsohne manch einer sagen:
»Nein, ich wollte auf keinen Fall hier enden. Meine Pläne sahen anders aus. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht. Ich dachte, es wäre schon alles nicht so schlimm. Ich dachte, ich hätte mehr Zeit. Ich wollte mir noch mehr Mühe geben, aber der Tod kam plötzlich und überraschend. Ich hatte so und zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet. Er kam wie ein Dieb in der Nacht. Er hat mich überrumpelt. Der Zorn Gottes war zu schnell für mich, wie konnte ich nur so eingebildet sein. Die ganze Zeit habe ich mir selber etwas vorgemacht. Leere Träume. All die Dinge, die ich später noch tun wollte. Und gerade, als ich zu mir selbst sprach: Frieden und Sicherheit, da brach das Verderben über mich herein.«

Gott ist gegenüber den Gottlosen zu nichts verpflichtet, nur mit seinen Kindern hat er einen Bund der Gnade geschlossen

Gott ist durch keinerlei Versprechen oder Abkommen verpflichtet, den natürlichen Menschen auch nur einen Moment vor der Hölle zu bewahren. Er hat niemandem jemals das ewige Leben versprochen und niemandem jemals die Errettung vom ewigen Tode zugesagt, als nur allein in den Versprechen des neuen Bundes der Gnade die Versprechen gegeben in Christus, die alle unverrückbar fest und sicher sind. (Römer 8,1)
Aber all jene, die keine Kinder des neuen Bundes sind, die den Versprechen nicht glauben, die den Vollbringer der Versprechen und den Mittler des Bundes geringachten, die haben keinen Anteil an dem neuen Bund der Gnade und ihnen ist nichts versprochen.
Die natürlichen Menschen tun so, als hätte Gott ihnen irgendwelche Zusagen gemacht, solange sie sich aufrichtig bemühen, ehrlich suchen und geduldig anklopfen. Das hat er aber nicht!
Es ist völlig belanglos, wie sehr sich jemand um Religiosität bemüht oder ob er viel betet. (Römer 10,2-3) Wer keinen Glauben an Christus besitzt, den braucht Gott auch nicht einen Augenblick vor der Hölle zu bewahren. Keines seiner Versprechen verpflichtet ihn dazu.
So werden die natürlichen Menschen von der Hand Gottes über dem Abgrund der Hölle gehalten. Sie haben die feurige Grube verdient und sind bereits jetzt schon dazu verurteilt. Sie haben Gottes Zorn herausgefordert und er verbleibt auf ihnen ebenso wie er auf all jenen verblieben ist, die jetzt schon für ihre Provokationen bezahlen müssen.
Sie können den Zorn Gottes nicht beschwichtigen. Keine ihrer Taten, seien sie auch noch so gut, würden dazu herhalten können. Sie können sich auf keine Zusagen berufen, dass Gott sie auch nur einen weiteren Moment erhalten wird. Die Verheißungen des Heils haben keine Gültigkeit für sie. Der Teufel wartet auf sie, das Maul der Hölle ist aufgesperrt und für sie geöffnet, die Flammen sind entfacht, züngeln an ihnen empor und wollen sie ergreifen und verschlingen. Das Feuer tief in ihrer verdorbenen Natur möchte sich einen Weg nach draußen bahnen und sie haben keine Hoffnung auf einen Helfer. Kein rettender Strohhalm ist in ihrer Reichweite. Es gibt keinen festen Halt keine Zuflucht. Das einzige, was sie im Augenblick noch am Leben hält, ist allein der erhabene Wille, die unverdiente und an keine Verpflichtung gebundene Langmut des erzürnten Gottes.

Warum über die Hölle reden? Damit die Unbekehrten aufwachen!

Warum reden wir über solch schreckliche Dinge`?
Damit die noch unbekehrten Menschen in dieser Zuhörerschaft aufwachen. Was ihr gehört habt ist wahr und trifft auf einen Jeden zu, der keinen Glauben und Vertrauen in Christus besitzt.
Die Welt des Jammers, der Ozean des Feuers breitet sich unter euch aus. Der glühende und feurige Zorn Gottes erfüllt die Grube, der Abgrund gähnt und ihr steht auf nichts und könnt euch an nichts festhalten. Da ist nichts zwischen euch und der Hölle, als allein die Luft.
Allein die Macht Gottes hält euch noch fest und zwar nur deswegen, weil er tun kann was er will und es ihm so beliebt und so gefällt.

Eigene Vorsorge bewahrt nicht vor der Hölle, sondern nur Gottes Wille

Ihr seid euch noch nicht einmal dessen bewusst. Ihr werdet vor der Hölle bewahrt und merkt nicht einmal, dass es die Hand Gottes ist, die euch hält. Stattdessen vertraut ihr auf andere Dinge. Vielleicht eine gute Gesundheit, gesunde Ernährung, gesunde Lebensweise, kluge Maßnahmen zur Lebensverlängerung, aber all diese Dinge können nichts ausrichten.
Wenn Gott seine Hand wegnehme, so würden all diese Bemühungen euch nicht besser halten, als die Luft einen Menschen hält, der in ihr schwebt.
Deine eigene Bosheit ist schwer wie Blei und zieht dich mit aller Macht nach unten in die Hölle.
Nochmal, würde Gott seine Hand wegnehmen, würdest du augenblicklich abstürzen und auf nimmer Wiedersehen in der bodenlosen Tiefe verschwinden. All deine Gesundheit, deine aufrechte Lebensweise, deine Anstrengungen und all deine guten Taten und deine Gerechtigkeit können dich genauso wenig tragen vor der Hölle, als ein Spinnennetz einen stürzenden Felsbrocken auffangen könnte.

Die Erde und die Kreaturen können den Gottlosen nicht ertragen

Ohne den erhabenen Willen Gottes, der tut wie es ihm gefällt würde dich auch die Erde keinen Moment länger ertragen und dulden, denn du bist ihr nichts als einer Last. Die ganze Schöpfung seufzt und klagt deinetwegen. (Römer 8,22) Die Kreaturen der Welt sind ohne es zu wollen deiner Bosheit und Verdorbenheit unterworfen. Die Sonne ist es leid dir zu leuchten, dass du in ihrem Licht weiter dem Satan dienen kannst. Die Erde ist es leid Nahrung hervorzubringen, damit Du Deine Gelüste befriedigen kannst. Ebenso wenig möchte sie weiterhin eine Bühne sein, auf der du all deine Niederträchtigkeit zur Schau stellen kannst. Die Luft ist es leid deine Lungen mit Leben zu erfüllen, solange du dieses Leben als Mitstreiter unter Gottes Feinden zubringst.
Gottes Schöpfung ist gut! Sie wurde für den Menschen geschaffen, damit er Gott dient und aus keinem anderen Grund. Du aber bringst sie zum Klagen und jammern, wenn du sie missbrauchst und sie Zwecken unterwirfst, für die sie nicht geschaffen war. Die Welt würde dich gleich im hohen Bogen ausspeien, würde sie nicht von der souveränen Hand Gottes noch zurückgehalten, der sie zwar um deinetwillen verflucht hat, (1. Mose 3,17) ihr aber dennoch die Hoffnung gibt, sie eines Tages von deiner Plage zu befreien.

Gottes unaufhaltsamer Zorn häuft sich permanent über dem Gottlosen auf

Die schwarzen Wolken des Zornes Gottes hängen direkt über deinem Kopf, aufgewühlt zu einem mächtigen Sturm und lautem Donnerschlag. Und allein die willige Hand Gottes hält sie noch zurück, sonst würde der Sturm mit aller Gewalt über dich hereinbrechen. Die souveräne Hand Gottes hält die tosenden Winde noch zurück, sonst würden sie dich im Nu hinwegfegen wie trockene Weizen Spreu in einem Wirbelsturm. Der Zorn Gottes ist wie ein großes Wasser, das durch einen Damm zurückgehalten wird. Das Wasser steigt höher und höher, der Druck wird stärker und stärker, bis es abfließen kann. Je länger es aufgestaut war, umso gewaltiger und reißender wird es herausschießen, wenn die Barriere weggenommen wird.
Für war, das Gericht über deine bösen Taten ist noch nicht vollzogen. In der Zwischenzeit aber, ist deine Schuld größer und größer geworden und jeden Tag ziehst du mehr und mehr den Zorn Gottes auf dich. Die Wasser steigen und steigen, gewinnen an Kraft und Gott allein hält sie noch zurück, weil es ihm so beliebt. Sie wollen nicht zurückgehalten werden. Mit aller Gewalt drücken sie gegen den Staudamm und wollen ausbrechen. Würde Gott auch nur für einen Sekundenbruchteil seiner Hand vom Schleusentor nehmen, so würde es sofort auffliegen und die tosende Flut von Gottes feurigem Zorn würde mit unglaublicher Macht auf dich zu donnern und dich mit endloser Gewalt überrennen. Wäre deine Kraft auch 10.000 Mal so groß wie sie jetzt ist, ja wäre sie auch 10.000 mal größer als die des stärksten Teufels der Hölle, so wäre sie doch nicht in der Lage dem etwas entgegenzusetzen.
Gottes Zorn ist wie ein Bogen! Der Bogen ist bis zum Zerbersten und die Sehne bis zum Zerreißen gespannt. Der Pfeil liegt bereits zitternd und bebend auf der Sehne und die Gerechtigkeit zielt damit direkt auf dein Herz. Allein der beliebige Wille Gottes, der Wille eines zornigen Gottes, der durch keinerlei Verpflichtungen oder Versprechungen eingeschränkt ist, hält ihn noch davon ab, trunken zu werden mit deinem Blut.
Das bedeutet für euch alle, deren Herzen niemals durch den Heiligen Geist erneuert worden sind, die nicht zu neuem Leben geboren wurden ,die nicht in neue Kreaturen verwandelt wurden, auferweckt von dem Tod in der Sünde zu neuem Leben und Licht: ihr alle befindet euch in den Händen eines zornigen Gottes.
Auch wenn ihr euer Leben geändert habt oder religiöse Erfahrungen hattet oder ein religiöses Leben in der Familie, im Privatleben oder in der Gemeinde führt, so bewahrt euch dennoch allein Gott in seinem beliebigen Wohlwollen jetzt gerade und in diesem Augenblick vor dem ewigen Verderben. Auch wenn ihr jetzt diesen Worten nicht glauben wollt, werdet ihr sie dann spätestens im Tode glauben. Viele andere, die einst an eurer Stelle waren, wissen heute die Wahrheit. Für die meisten kam das Ende unerwartet, als sie am wenigsten damit gerechnet hatten. Sie glaubten sich im Frieden und in der Sicherheit. Jetzt aber haben Sie erkannt, dass alles worauf Sie sich verlassen hatten, nichts als dünne Luft und flüchtiger Schatten gewesen ist. Gott hält dich über den Tiefen der Hölle, wie man ein scheußliches giftiges und beißendes Insekt oder eine Spinne über einem Feuer hält. Du bist ihm ein Gräuel und er ist bis aufs Äußerste gereizt. Sein Zorn ist gegen dich wie Feuer entbrannt und dieses Feuer wäre der richtige Ort für dich, der du ihn selbst jetzt noch verachtest. Seine Augen sind zu rein, um dich damit auch nur anzuschauen. Seinem heiligen Blick könntest du nie mehr standhalten. Du bist 10.000 Mal verachtungswürdiger in seinen Augen, als die übelste Giftschlange auf der Welt in den unsrigen. Du hast in unendlich viel schärfer angegriffen als jemals ein Rebell auf Erden einen Herrscher angegriffen hat und dennoch hält allein Gottes Hand dich zu jeder Zeit noch heraus aus dem Feuer.
Darum bist du gestern Abend noch nicht zur Hölle gefahren oder während der Nacht. Voller Geduld ließ Gott dich wieder deine Augen öffnen, nachdem du sie gestern Abend zum Schlaf geschlossen hattest. Darum bist du noch nicht in die Hölle gefahren, seitdem du heute Morgen aufgestanden bist. Es gibt keinen anderen Grund, warum du nicht auch schon zur Hölle gefahren bist, seit du diesen Worten zuhörst und dabei seine Majestät mit deiner stolzen Gleichgültigkeit und deiner selbstherrlichen Empörung beleidigst.
Ich sage dir, es kann überhaupt keinen anderen Grund geben, warum du nicht jetzt und sofort zur Hölle fährst. Oh Sünder, bedenke deine prekäre Situation und die große Gefahr. Gott hält dich über dem großen Ofen des Zorns, eine weite und bodenlose Grube des Lichts und der Gerechtigkeit und sein Zorn ist gegen dich genauso entbrannt, wie gegen all jene die sich bereits dort befinden.
Du hängst an einem dünnen Faden, um den bereits die Flammen des göttlichen Zorns zu lodern beginnen. Sie sind kurz davor in anzusengen und ganz abzubrennen und doch hast du kein Interesse an einem Helfer, der dich erretten könnte. Du hast nichts an dem du dich festhalten könntest, nichts mit dem du dich selbst erretten könntest, nichts um das Feuer der göttlichen Gerechtigkeit abzuwehren. Nicht du selbst, nicht deine Taten und mit nichts sonst könntest du Gott jemals dazu bringen, dass er dich verschont.

Der Zorn Gottes, ist viel schlimmer als der Zorn eines menschlichen Tyrannen

Bedenke doch einmal von wessen Zorn wir hier sprechen. Es ist der Zorn des ewigen Gottes. Wäre es nur der Zorn der Menschen, selbst der Zorn des mächtigsten Herrschers auf Erden, so wäre das kein Vergleich zum Zorn Gottes. Die Menschen fürchten den Zorn der Tyrannen, insbesondere der Diktatoren, die das Leben und den Besitz der Menschen uneingeschränkt in der Hand haben und darüber nach Ihrem Belieben verfügen können. Wer ihnen nicht passt, den können sie nach ihrem Gutdünken verschwinden lassen.
In Sprüche 20 Vers 2 steht, »der Zorn des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wieder sein eigenes Leben«
Wer einen tyrannischen Herrscher reizt, muss unter Umständen mit den schlimmsten Strafen rechnen, die Menschen sich ausdenken können. Aber alle Tyrannen und Diktatoren in all ihrem Zorn sind nichts als kleine schwache Würmer, die im Staub kriechen im Vergleich zu dem großen und allmächtigen Schöpfer, dem König des Himmels und der Erde. Selbst in ihrem größten Zorn und in ihrer schlimmsten Wut erreichen sie nur wenig. Die Könige der Welt sind wie Heuschrecken vor Gott. Sie sind nichts und sogar weniger als nichts. Ihre Gunst und ihr Missfallen sind beider maßen verächtlich.
Der Zorn des großen Königs der Könige ist viel furchtbarer als der ihre, gleichsam seine Majestät der ihren ebenfalls weit überlegen ist. In Lukas 12 Verse 4 und 5 steht:
»ich sage euch aber meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat zu werfen in die Hölle. Ja ich sage euch, vor dem fürchtet euch «
Ihr seid seinem gerechten Zorn ausgeliefert. Wir lesen an vielen Stellen von Gottes Zorn, wie zum Beispiel in Jesaja 59,18 »den Taten entsprechend, so wird er bezahlen, Zorn seinen Widersachern, Vergeltung seinen Feinden, ja den Inseln wird er den verdienten Lohn bezahlen.«

Es ist nicht nur Zorn, sondern der grimmige Zorn Gottes, der den Gottlosen trifft

Ebenso in Jesaja 66,16 steht »denn mit Feuer wird der Herr richten und mit seinem Schwert alles Fleisch und der vom Herrn Erschlagenen wird eine große Menge sein«
Ebenso diverse andere Stellen, wie Offenbarung 19 Vers 15 »er tritt die Kelter des Weines des grimmigen Zornes Gottes des Allmächtigen«
Diese Verse sind ganz furchtbar. Wenn sie wenigstens nur allein vom Zorn Gottes reden würden. Aber sie reden vom grimmigen Zorn Gottes. Es ist der Grimm und die Wut des heiligen Gottes. Wie schrecklich das sein muss. Wer könnte sich auch nur im Ansatz vorstellen oder beschreiben, was diese Worte beinhalten. Schlimmer noch, es ist der Grimm und die Wut des allmächtigen Gottes, womit in der Ausübung seines Zorns auch noch seine unendliche Macht zum Ausdruck kommt. Die Menschen pflegen ihrer Kraft und Stärke in ihrem Zorn Ausdruck zu verleihen. Wenn Gottes unendlicher Macht erst einmal wütet, oh was werden die Folgen sein! Was würde das Schicksal des armen Wurms sein, der seinen Zorn erleidet. Wessen Hand ist stark genug und wessen Herz kann die Schmerzen ertragen. In welch unvorstellbare und unbeschreibliche Tiefen des Leides und des Elendes wird die arme Kreatur hinabsinken, wenn Sie diesen Zorn ausgesetzt ist.

Gottes Zorn hat kein Mitgefühl mit dem Gottlosen, selbst wenn er die Qual nicht ertragen kann

Diejenigen unter euch, die nach wie vor ohne Umkehr verbleiben; bedenkt: Wenn der Vers ankündigt, dass Gott seinen grimmigen Zorn herniederbringen wird, dann heißt das:
Er wird seinen Zorn ohne jegliches Mitgefühl vollstrecken. Wenn Gott deine unbeschreibliche Strafe mit ansieht, wenn er sieht, dass deine Qualen die Grenzen dessen, was du ertragen kannst weit überschreiten, und dass sie dich zerdrücken und du in unendlichem Jammer versinkst, so wird er kein Mitleid mit dir haben. Er wird seinen Zorn nicht im Geringsten zurückhalten oder seine strafende Gegenwart von dir abwenden. Es wird keine Gnade oder Milderung geben. Gott wird seinen Sturm nicht abschwächen. Er wird sich in keiner Weise um dein Wohlergehen sorgen und es wird ihn auch nicht kümmern, ob du zu viel leidest, mit der Ausnahme, dass er dafür sorgen wird, dass du nicht mehr leidest als was die Gerechtigkeit erfordert. Aber nichts wird zurückgehalten werden, weil es für dich zu unerträglich ist.
In Hesekiel 8 Vers 18 steht:
»darum will ich auch wieder sie mit Grimm handeln und mein Auge soll ihrer nicht verschonen und ich will nicht gnädig sein und wenngleich sie mit lauter Stimme von meinen Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören.«
Jetzt und heute aber ist Gott bereit, Mitleid mit dir zu haben. Dies ist ein Tag der Gnade. Jetzt darfst du vor seinen Ohren um Gnade schreien und auch darauf hoffen, sie zu erhalten. Ist der Tag der Gnade aber erst einmal vorbei, so werden auch deine aufrichtigsten und verzweifeltsten Gnadengesuche zwecklos bleiben. Du wirst auf ewig verloren sein.
Gott wird dich fallen lassen und nie mehr an dein Wohlergehen denken.
Du wirst für Gott keinen weiteren Nutzen haben als allein Zeugnis zu geben von seiner Gerechtigkeit durch dein Leid in seiner Gegenwart. Dies wird der einzige Sinn und Zweck deiner Existenz sein.
Du wirst ein Kelch des Zornes sein und für diesen Kelch gibt es keine andere Verwendung als bis obenhin angefüllt zu werden mit Zorn. Es wird Gott so fern liegen Gnade mit dir zu haben, wenn du zu ihm schreist, dass die Bibel sogar sagt er wird seine Feinde nur auslachen und sie verhöhnen.
Wie entsetzlich sind die Worte des großen Gottes in Jesaja 63,3:
»Ich habe sie zerstampft mit meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm, daher ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt und ich habe all meinen Gewand besudelt.« [5]
Noch deutlichere Worte für den Ausdruck von Verachtung, Hass und grimmig im Zorn kann man kaum finden. Wenn du Gott dort um Gnade anflehst, so wird er dir auch nicht das geringste Wohlwollen erweisen. Stattdessen wird er auf dich treten mit seinem Fuß. Auch wenn er genau weiß, dass du das Gewicht seiner unendlichen Kraft nicht ertragen kannst, so wird er dennoch nicht zögern und dich unter seinem Fuß quetschen ohne Gnade. Er wird dich zertreten, bis dein Blut spritzt und sein Gewand besudelt. Nicht nur wird er dich hassen, er wird dir nur größte Verachtung entgegenbringen. Dein Platz wird unter seinen Füßen sein, dort zertrampelt zu werden wie der Kehricht auf den Gassen.

Gott demonstriert seine Liebe an den Erlösten und seine Gerechtigkeit an der Qual der Gottlosen

Der Sinn und Zweck deines Elendes ist die Darstellung der Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes, der das Böse auf der Welt lange genug geduldet hat und dafür seinen Zorn darüber in Ewigkeit ausgießt.
Gott zeigt sowohl den Menschen als auch den Engeln wie unendlich groß seine Liebe und wie furchtbar sein Zorn ist. Wenn weltliche Herrscher ihrem Zorn Ausdruck verleihen wollen, so tun sie es manchmal durch die Bestrafung derer, die sie reizen. Nebukadnezar der mächtige und hochmütige König des Reiches der Caldäer, wollte seinen Zorn an Schadrach, Meschach und Abed-Nego demonstrieren. Er befahl, dass man den Feuerofen 7-mal so heiß feuern sollte, wie bisher. Er war wahrscheinlich so heiß, wie die Menschen es mit den damaligen Mitteln überhaupt zu erreichen vermochten. (Daniel 3,19-20) Ebenso ist Gott bereit seinen Zorn, seine erhabene Majestät und seine unermessliche Macht durch das extreme Leid seiner Feinde zur Schau zu stellen.
In Römer 9,22 steht:
»wenn aber Gott, da er seinen Zorn erzeugen und seine Macht kundtun wollte mit großer Geduld die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind,«
Damit wissen wir genau: wenn diese Demonstration seines Grimms und seiner Wut von vorne herein Teil seines Planes gewesen ist, so wird er sie gewisslich vollständig und ohne Unterlass ausführen.
Was dort vollzogen wird, wird furchtbar mit anzusehen sein. Wenn der große und zornige Gott seine schreckliche Rache an den armen Sündern vollstreckt und die Elenden das unendliche Gewicht und die Wut seines Zornes erleiden, so wird Gott das gesamte Universum als Zeugen herbeirufen, dass seine Gerechtigkeit und seine Macht zur Zerstörung des Bösen von allem und jedem erblickt werden. In Jesaja 33 Verse 12 bis 14 steht:
»die Völker sollen zu Kalk verbrannt und wie abgehauene Dornen vom Feuer angezündet werden. Höret ihr, die er fernes seid, was ich tue und ihr, die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke. Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern hat die Heuchler ergriffen. Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen, wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben.«

Warnung an alle, die nicht umkehren wollen. Sie müssen die Qual des Zorns ertragen

So wird es euch ergehen, die ihr ohne Umkehr verbleibt, wenn ihr weitermacht in eurem Unglauben. Die unendliche Macht, Majestät und der Schrecken des allmächtigen Gottes werden an euch dargestellt in eurer unbeschreiblichen sengenden Pein. In der Gegenwart der heiligen Engel werdet ihr eure Qualen erleiden und auch in der Gegenwart des Lammes. (Offenbarung 14,10)
Wenn die seligen Einwohner des Himmels eure Leiden sehen, so werden sie niederfallen in Anbetracht solch unendlicher Macht und Gott loben und anbeten. In Jesaja 66 Verse 23 und 24 steht: »und es wird dahin kommen, dass an jedem Neumond und an jedem Sabbat alles Fleisch sich einfinden wird, um vor mir anzubeten spricht der HERR ,und man wird hinausgehen und die Leichname der Leute anschauen, die von mir abgefallen sind, denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen und sie werden eine Abscheu sein für alles Fleisch.«
Es ist ein ewiger Zorn. Diesen Zorn des heiligen Gottes auch nur für einen kurzen Moment zu ertragen, wäre bereits entsetzlich. Du aber wirst ihn in aller Ewigkeit erleiden. Dieses große und furchtbare Elend wird kein Ende haben.
Wenn du nach vorne schaust, so wirst du nur die Ewigkeit sehen, eine endlose Zeitspanne liegt vor dir. Dies wird all dein Denken verzehren, deine Seele überwältigen und dich in grenzenlose Verzweiflung stürzen, denn es gibt keine Hoffnung auf Erlösung oder auf ein Ende der Pein, eine kleine Verringerung des Leids oder auch nur eine kurze Ruhepause. Du wirst mit Gewissheit erkennen, dass viele Jahr Millionen von Zeitaltern vor dir liegen, in denen du dich unter seiner Heimsuchung aufbäumen und hin und her werfen wirst. Und wenn du dich durch all diese Zeitalter hindurchgekämpft hast wirst du erkennen, dass noch keine Sekunde verstrichen ist und die Ewigkeit nach wie vor verbleibt.
Deine Strafe wird unendlich sein, ach wer kann den furchtbaren Zustand einer solchen Seele beschreiben. Wir können es uns nur im Ansatz vorstellen. Es ist unbeschreiblich und unvorstellbar, denn wer kennt die Macht des göttlichen Zorns!
Wie prekär ist die Lage all jener, die in der Gefahr schweben diesen Zorn und unendlichem Elend Stunde für Stunde und Tag für Tag anheim zu fallen.
Und doch ist dies der Zustand eines jeden Menschen in dieser Zuhörerschaft, der nicht von neuem geboren ist, ganz egal wie moralisch, streng, ernsthaft, tugendhaft und religiös er oder sie vielleicht sein mag. Ach, dass ihr doch darüber nachsinnen würdet, egal ob ihr alt oder jung seid. Es besteht guter Grund zu der Annahme, dass viele in dieser Zuhörerschaft, die jetzt diese Botschaft hören eben dieses Elend eines Tages wirklich für alle Ewigkeit erleiden werden. Wir wissen nicht, wer sie sind und wo sie sind oder was sie gerade denken. Es ist gut möglich, dass sie sich gerade in Sicherheit wähnen und von all diesen Dingen unberührt bleiben. Sie sind davon überzeugt, dass sie nicht damit gemeint sind, oder dass sie entrinnen werden, oder dass das alles überhaupt nicht wahr ist. Welch ein schrecklicher Gedanke, dass auch nur einer von denen, die jetzt zuhören der einst in dieses Elend hinabsinken könnte.
Mehr noch, wenn wir wüssten wer es ist, wie furchtbar wäre es mit anzusehen. Wir würden laut Wehklagen über ihn. Aber ich sage euch, mit großer Wahrscheinlichkeit werden nicht nur einer sondern viele sich in der Hölle an diese Predigt erinnern.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele aus unserer Zuhörerschaft in nicht allzu ferner Zukunft in der Hölle sein werden, vielleicht noch bevor dieses Jahr zu Ende ist. Ich wäre noch nicht einmal überrascht, wenn einige die jetzt zuhören und sich jetzt noch bester Gesundheit und Zufriedenheit erfreuen, noch vor morgen früh dort angekommen sein werden. Diejenigen, die noch länger leben und der Hölle noch länger entkommen als manch anderer, haben lediglich einen Aufschub. Auch ihre Zeit wird einmal kommen. Eure Verdammnis schläft nicht. (2. Petrus 2,3)
Schnell und plötzlich wird sie viele von euch überkommen. Ihr solltet euch eher fragen, warum ihr nicht schon längst in der Hölle seid. Sicherlich habt ihr Menschen gekannt, die die Hölle nicht mehr verdient haben als ihr selbst und die auch eine ebenso lange Lebenserwartung hatten wie ihr, die nun aber jenseits jeder Hoffnung sind. Sie klagen und jammern in vollkommenem Elend und grenzenloser Verzweiflung.

Gnadenangebot Gottes in Jesus Christus solange wir noch leben

Du aber weilst noch im Lande der Lebendigen und unter der Predigt von Gottes Wort und du hast die Gelegenheit zum Heil. (2. Korinther 6,2) Was würden die armen und hoffnungslosen Seelen nicht hergeben, könnten sie noch einmal an deiner Stelle sein und diese Gelegenheit haben. Du hast heute an diesem Tag eine wunderbare und herrliche Gelegenheit. Heute stößt Christus die Türen der Gnade sperrangelweit auf und steht dort und ruft mit lauter Stimme den armen Sündern zu. (Jesaja 55,6-7) Viele flüchten zu ihm und ziehen ein in sein Reich. Jeden Tag kommen sie vom Westen vom Osten vom Norden und vom Süden. Viele, die noch vor kurzem in dem gleichen jämmerlichen Zustand waren wie du, sind jetzt erfüllt mit Freude und ihr Herz ist voller Liebe für ihn. Ihn, der sie geliebt hat und sie von ihren Sünden reingewaschen hat in seinem eigenen Blut. Sie freuen sich in der Hoffnung auf Gottes Herrlichkeit. Wie furchtbar an solch einem Tag zurückgelassen zu werden, zu sehen wie andere jubeln und feiern, während du elendiglich verloren gehst. Wie traurig den Lobgesang und die Freudenrufe so vieler Herzen mit anzuhören, während in deinem Herzen nichts als Trauer und Weinen zu hören ist, weil dein Geist so über und über mit Jammer überkommen ist.
Wenn du jetzt in diesem Zustand bist, wie kannst du auch nur einen Augenblick Ruhe haben? Sind eure Seelen denn nicht ebenso viel wert wie jene in Saphirt, wo sie täglich in Scharen zu Christus strömen. Sind nicht viele unter uns, die schon lange gelebt haben, aber immer noch nicht von neuem geboren sind? Sie sind Fremdlinge in Israel und vom Tage ihrer Geburt an haben sie nichts Anderes getan, als sich Zorn aufzuhäufen auf den kommenden Tag.
Ihr älteren Männer, ihr befindet euch in ganz besonders großer Gefahr! Eure Schuld und die Härte eurer Herzen sind sehr groß. Ist euch noch nie aufgefallen, wie oft das Heil in diesen wunderbaren Zeiten der göttlichen Gnade an Menschen eures Alters vorbeigeht und sie zurücklässt? Denkt an eure Seelen und erwacht aus eurem Schlaf, denn ihr könnt den Zorn des Unendlichen Gottes nicht ertragen.
Ihr jungen Burschen und ihr Mädchen! Wollt ihr diese kostbare Zeit, die euch gegeben ist wirklich vernachlässigen? Wenn so viele Jugendliche in eurem Alter sich abwenden von ihren Sünden der Jugend und zu Christus fliehen. Ihr habt eine ganz besonders wertvolle Gelegenheit. Wenn ihr sie aber nicht wahrnehmt, so werdet ihr bald sein wie die anderen jungen Menschen, die ihre ganze Jugend mit Sünde vergeuden und jetzt in diesem furchtbaren Zustand des sturen Alters der Blindheit und der Härte angekommen sind.
Ihr Kinder, die ihr noch nicht umgekehrt seid! Wisst ihr nicht, dass auch ihr dem heiligen Gott in der Hölle schutzlos preisgegeben seid? Auch eure Sünden bleiben ihm nicht verborgen. Er ist zornig auf euch, jetzt und heute, Tag und Nacht. Wollt ihr damit zufrieden sein, dass ihr Kinder des Teufels bleibt, wenn so viele andere Kinder im Lande die Umkehr erfahren und zu glücklichen und heiligen Kindern des Königs der Könige werden?
Nun antworte ein jeder, der ohne Christus noch über dem Abgrund der Hölle schwebt, ob alte Männer oder alte Frauen, Jugendliche oder Kinder auf den lauten Ruf der göttlichen Vorsehung zur Versöhnung. (Offenbarung 3,19-20) Dieses angenehme Jahr des Herrn wird für einige eine Zeit der größten Segnung, für andere aber ein Tag der bittersten Rache werden. Die Herzen der Menschen werden hart und ihre Schuld häuft sich, wenn sie zu solch einer Zeit ihre Seele vernachlässigen. Nie war die Gefahr der Verhärtung der Herzen und die Blindheit der Seelen so groß wie jetzt.
Gott sammelt seine Auserwählten in allen Teilen des Landes und die Mehrheit aller Erwachsenen, die jemals gerettet werden wird, kommt schon bald nach Hause. Es wird wie die große Ausgießung des Heiligen Geistes in den Tagen der Apostel unter den Juden sein. Die Auserwählten werden das Heil erlangen, der Rest aber wird mit Blindheit geschlagen. Wenn das letztere auf dich zutrifft, so wirst du diesen Tag in aller Ewigkeit ebenso verfluchen, wie den Tag deiner Geburt. Du wirst diese große Ausgießung des Heiligen Geistes mit ansehen, aber du wirst dir wünschen, du wärst vorher gestorben und in die Grube gefahren anstatt es mit angesehen zu haben.
Insbesondere jetzt. Es ist wie in den Tagen Johannes des Täufers. Die Axt ist an die Wurzeln der Bäume gelegt, dass jeder Baum, der keine gute Frucht bringt umgehauen und ins Feuer geworfen wird. (Matthäus 3,10) Darum ein jeglicher, der noch ohne Christus verbleibt, der fliehe vor dem kommenden Zorn. Der Zorn Gottes hängt ohne Zweifel über einem Großteil dieser Zuhörerschaft. Ein jeglicher fliehe von Sodom. Lauf um dein Leben, drehe dich nicht um, schau nicht zurück und verbleibe nicht in der Ebene. Fliehe in die Berge, damit du nicht vernichtet wirst. Fliehe zu Christus und finde Errettung für deine Seele!

Anmerkungen / Quellen

[1] Quelle der Predigt von Jonathan Edwards ist das Transskript von YT mit dem Vorwort von Professor R.C. Sproul. Die Predigt wurde von Oliver Seitz gelesen https://www.youtube.com/watch?v=Fs2n58ukLp4

Das Transskript wurde mit Überschriften, Anmerkungen und passenden Bibelstellen als Fußnoten vom Bearbeiter Rolf Trostel ergänzt und kann als PDF-Dokument auf der Seite www.umkehr-und-errettung.de heruntergeladen werden.

[2] Interessanterweise steht Psalm 73 auch im Kontext der Fragestellung von David „Warum geht es dem Gottlosen in der Welt so gut und der Fromme muss leiden?“
Für ihn war diese Frage unlösbar bis er erkannte, dass es nicht darum geht, ob der Gottlose (oder das gottlose Israel) ein gutes Leben hat, sondern wie sein Leben endet, nämlich ohne Umkehr im ewigen Verderben. (Psalm 73,16-17) David erkannte, dass es in diesem Zusammenhang sogar Sünde ist, wenn er auf die Gottlosen neidisch ist. (Psalm 73,2-3)

[3] Wenn die Verdorbenheit des Herzens und des Fleisches, also die an uns haftende, also nicht vergebene Sünde der Angriffspunkt des Feuers ist, müssen wir die Sünde unbedingt zu unseren Lebzeiten loswerden, nämlich uns von Jesus am Kreuz wegnehmen lassen, um den ewigen Qualen des Gerichts zu entgehen. (1. Johannes 1,9) Darum warnt uns Gott, dass wir nicht in unseren Sünden sterben dürfen, weil die Sünde sonst an uns haften bleibt und dann an uns und in uns in Flammen aufgehen muss, nämlich angezündet von der Gerechtigkeit Gottes. (Maleachi 3,19)

[4] Der Begriff Hölle wird im Neuen Testament in einigen Übersetzungen der Bibel teilweise ungenau verwendet, das heißt einerseits für die Totenwelt der Gottlosen und andererseits für den Feuersee der ewig Verdammten. Nach dem leiblichen Tod gelangt der Gottlose in die von Gottes Frieden und Ruhe getrennte Totenwelt (griechisch: Hades). Die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus (Lukas 16,19-31) beschreibt diesen qualvollen Zustand in der Totenwelt, in dem der Gottlose unmittelbar nach seinem Tod bei vollem Bewusstsein eintreten muss. Doch auch wenn die Totenwelt der Gottlosen oftmals als Hölle bezeichnet wird, ist sie nicht der endgültige Bestimmungsort der Gottlosen, sondern nur ein Aufbewahrungsort der Gottlosen bis hin zum Gericht Gottes. Die Bibel beschreibt einen weiteren Ort der Qual, nämlich den Feuersee, in den der Gottlose allerdings erst nach seiner Auferstehung zur Verdammnis, also zum großen Endgericht geworfen wird. Dieser Prozess der Herausführung der Toten aus der Totenwelt hin zum Endgericht und zur Verdammnis in den Feuersee wird in (Offenbarung 20,13-15) beschrieben.

[5] Gott richtet die Völker [Jesaja 33,3-6]: » (3) Ja, ich habe in einer Kelter gestanden. Ganz allein habe ich sie getreten, niemand half mir dabei. In meinem Zorn habe ich die Völker wie Trauben zerstampft. Ihr Blut spritzte auf meine Kleider, alles ist damit besudelt. (4) Denn die Zeit war reif, um mit den Völkern abzurechnen und mein Volk von ihrer Unterdrückung zu befreien. (5) Ich schaute mich suchend um, aber weit und breit war niemand, der mir helfen wollte. Ich war erstaunt, dass keiner mir beistand. Darum half ich mir selbst, mein Zorn trieb mich an. (6) Ja, ich ließ meinem Zorn freien Lauf und brachte die Völker zum Taumeln. Wütend zertrampelte ich sie und tränkte die Erde mit ihrem Blut.« / HOF