Satan

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Die Namen Satans

Satan ist der große Feind Gottes und des Menschen und wird im Alten Testament auf Hebräisch mit »שָׂטָן / satan« (Hiob 1,6) und im Neuen Testament auf Griechisch mit »Σατανᾶς / Satanas« bezeichnet (Mt. 4,10). Beide Namen werden mit »Widersacher« bzw. »Gegner« übersetzt.
Satan wird als personifizierte und höchste geistige Macht des Bösen weiterhin noch als »Drache«, »Teufel« und als »die alte Schlange« bezeichnet (Offenbarung 20,2).

Der Begriff Teufel (griechisch: διάβολος / diabolos) wird mit »Verleumder« übersetzt. Der Teufel wird auch als »Verkläger der Brüder« bezeichnet, weil er die Sünden der Gläubigen Tag und Nacht vor Gott zur Anklage bringt, solange er noch Zugang zum himmlischen Thronrat Gottes hat. (Hiob 1,6; Sach. 3,1-2).  Diesen Zugang zu Gott wird er verlieren, wenn er aus dem Himmel verbannt werden wird. (Off. 12,10). 

Der Begriff »Teufel« wird im Neuen Testament fast ebenso häufig verwendet (37 mal), wie der Begriff »Satan« (36 mal). Der Begriff »alte Schlange« ist ein Hinweis auf die Schlange im Garten Eden, die als Verkörperung Satans am Baum der Erkenntnis den Menschen durch eine Lüge zur Sünde verführte und damit den Tod über die Menschheit brachte (1. Mose 3,4-5).
Es war Satans Lüge, »Ihr werdet keineswegs des Todes sterben«, die das erste Menschenpaar glauben ließ, dass ihr Ungehorsam gegen Gottes Schutzgebot für sie keine tödlichen Konsequenzen haben wird.
Deshalb bezeichnet Jesus Satan einerseits als den »Vater der Lüge«, und andererseits als »Menschenmörder von Anfang an« (Johannes 8,44).
Auch der heutige Mensch wird von Satan über den Tod belogen, nämlich über den ewigen Tod im Feuersee, der auch der zweite Tod genannt wird (Offenbarung 21,8). Wie in Eden, möchte Satan die Menschen im Glauben lassen, dass ihr gottloses Leben keine Konsequenzen haben wird.
Die Wahrheit, dass alle Menschen nach ihrem Tode auferstehen müssen, die einen zum ewigen Leben im Himmel und die anderen zur ewigen Schande in der Hölle, möchte Satan unterdrücken oder ins Lächerliche ziehen. (Daniel 12,2). Doch jeder wird sich nach seinem Tod im Gericht Gottes verantworten müssen.

Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.

Satan, der Urheber der Sünde

In der Verkündigung wird häufig der Mensch als Urheber der Sünde bezeichnet. Doch Satan als die Inkarnation des Bösen, war im Garten Eden schon bevor der Mensch die verbotene Frucht nahm. Sünde und Rebellion gegen Gott hatten ihren Ursprung bereits im Himmel, als Satan sich eigenmächtig und in einem spektakulären Verrat von Gott abwandte.
Satan war ein an Weisheit und Schönheit mächtiger Engel, der ursprünglich von Gott als vollkommener Cherub erschaffen wurde, vermutlich um als schützender Engel das Heiligtum Gottes im Garten Eden zu bewachen.

(12) […] So spricht der Herr JHWH: Du warst das vollendete (vollkommene) Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, (13) du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder ⟨Art⟩ war deine Decke […] (14) Du warst ein mit ausgebreiteten ⟨Flügeln⟩ schirmender Cherub (Engel), und ich hatte dich ⟨dazu⟩ gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher. (15) Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand.

Möglicherweise hatte der wunderschöne Cherub von Gott nicht nur die Aufgabe bekommen, die Gegenwart Gottes im Allerheiligsten und damit den Baum als Quelle des Lebens abzuschirmen, sondern er war auch der höchste Engel unter den himmlischen Heerscharen, die Gott dienten und anbeteten. Er hatte freien Zugang zu Gottes Herrlichkeit, dessen Glanz er wiederspiegeln durfte. Er war Luzifer, der als Wiederschein Gottes erschaffen wurde, als Lichtträger im Universum. Er wird auch bezeichnet als »Glanzstern« und »Sohn der Morgenröte« (Jesaja 14,12). Obwohl er nach seinem Abfall seinen ursprünglichen Glanz verlor (Hesekiel 28,17), hatte er dennoch die Fähigkeit behalten, zur Täuschung der Gläubigen in den falschen Aposteln als Engel des Lichts zu erscheinen. (2. Kor. 11,14)

Doch wie war es möglich, dass ein derart vollkommenes und mit aller Macht und Herrlichkeit ausgestattetes  himmlisches Wesen anfing, mit seiner ihm von Gott zugedachten Stellung unzufrieden zu sein? Woher kam in seinem Herzen der Impuls, Gott nicht mehr dienen zu wollen und sich gegen IHN aufzulehnen? Diese Fragen wird niemand beantworten können, außer Satan selbst. Vermutlich berauscht von seiner Macht, Weisheit und Schönheit, wandte sich Satan von Gott ab. Sein Herz, plötzlich getrieben von Eitelkeit und dem Willen zur Macht, wurde selbstsüchtig und hochmütig.

Und du sprachst in deinem Herzen: Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron erheben und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. (14) Ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen, mich gleichmachen dem Höchsten.

Sein »ich will […] mich gleichmachen dem Höchsten« ist das Gegenteil von »Vater, Dein Wille geschehe«. Der Gedanke »mein Wille geschehe« ist der Anfang für jede Rebellion gegen Gott, auch die des Menschen. Nämlich Gott die alleinige Ehre und Anbetung für das geschenktes Leben zu verweigern, um seine eigenen Wege und Ziele  zu verfolgen.
Der himmlische Cherub wollte Gott nicht mehr dienen, sondern wie ein Gott herrschen. Er wollte nicht mehr anbeten, sondern angebetet werden, und das in seinem Wahn nicht nur von allen Engeln und Menschen, sondern sogar von Gott selbst! (Mt. 4,8-9)
Es ist Satans Wille zur Macht, der deshalb Gott zum Feind erklärt und sich selbst zum Herrscher krönen möchte. Sein erklärtes Ziel war und ist es, den göttlichen Thron zu besteigen, der Himmel und Erde regiert, um sich anstelle von Gott, nämlich als Antichrist bzw. Sohn des Verderbens in den Tempels Gottes zu setzen.

Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.

Durch seinen Abfall wurde Satan zum Urheber der Sünde, und zum Anführer einer himmlischen Rebellion gegen Gott, der sich ein Drittel der Engel anschloss.
Im Laufe der Heilsgeschichte, zog die himmlische Rebellion jedoch das Gericht Gottes auf sich, das dazu führte, dass Satan und seine Engel aus den himmlischen Regionen auf die Erde geworfen wurden (Offenbarung 12,4).
Wann der Sturz Satans aus dem Himmel geschah, darüber gehen die Meinungen  auseinander. Während seines Dienstes auf Erden, sah Jesus prophetisch »Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen« (Lk. 10,18), als ER seinen Jünger die Macht über die Dämonen gab. Entweder musste Satan in dem Augenblick seinen Platz im Himmel räumen, als der auferstandene Sohn Gottes zum Himmel fuhr und seinen Platz zur Rechten Gottes einnahm (Hebräer 1,3), oder der Sturz Satans  wird ein Ereignis der Zukunft sein, welches sich vor der Wiederkunft Jesu in der Zeit der großen Trübsal ereignen wird.
Im Buch der Offenbarung wird berichtet, dass in einem großen himmlischen Krieg Satan mit seinem Heer der gefallenen Engel (Dämonen) von dem Erzengel Michael mit seinen Engeln besiegt, und aus dem Himmel auf die Erde gestürzt werden wird. (Offenbarung 12,7-9)
Auf das Ende des Wirkens Satans im Himmel, wird auch die Niederlage seiner irdischen Macht folgen. Gott wird Gericht halten über Satan und seine Engel, nachdem sie während des 1000-jährigen Friedensreichs von Jesus im Abgrund gebunden waren. Am Tag des Gerichts werden die himmlischen Rebellen in das ewige Feuer müssen »das bereitet ist dem Teufel und seinen Engel« (Matthäus 25,41)

Die Rebellion im Himmel

So geht dem Sündenfall des Menschen, die Rebellion Satans voraus. Nicht der Mensch ist Urheber der Sünde, sondern das Böse und die Sünde hatte ihren Ursprung bereits in der himmlischen Welt. Dort nämlich, wo der mächtige Cherub im himmlischen Heiligtum Gottes und vor dem Angesicht des Allmächtigen Hochverrat beging. Es ist derselbe satanische Geist des Verrats, der in den Jünger Judas fuhr, um den Sohn Gottes gegen Geld an seine Mörder der römischen Machtelite und der jüdischen Priesterschaft auszuliefern. (Lukas 22,3-4)
Hochverrat wurde und wird immer aus den eigenen Reihen begangen, im engsten und vertrauten Kreis Gottes. Das war bei Luzifer so und auch bei Judas, der ein Jünger Jesu war. Der Hinterhalt entsteht ausgerechnet dort, wo Gott seine Geschöpfe im Besonderen segnen, vertrauen und lieben möchte und zu Teilhabern an seiner Herrlichkeit machen will.
Der Einbruch der Sünde und Gesetzlosigkeit gegen Gottes ewige und heilige Ordnungen (Psalm 119,151-152), beschreibt die Bibel als ein urzeitliches kosmisches Ereignis des Verrats und Treuebruchs, welches durch die Rebellion Satans zum Krieg und zur Spaltung der himmlischen Welt Gottes führte.

Wann die himmlische Rebellion begann, ist unbekannt. Gottes Wort offenbart in der Bibel keine zeitliche Chronologie des Abfalls. Nur im Buch Hiob gibt es einen Anhaltspunkt, dass das Heer der Engel (Morgensterne) und Gottessöhne während des Schöpfungsakt der Erde dabei waren, also noch bevor Gott den Menschen erschuf. So sprach Gott (JHWH) zu Hiob:

Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tu es kund, wenn du Einsicht besitzt! (5) Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es weißt? Oder wer hat über sie die Mess-Schnur gezogen? (6) In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, (7) als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?

Möglicherweise jubelte Satan da noch über die Weisheit und Schöpferkraft Gottes und lobte mit all seinen Engeln den HERRN (JHWH), während ER die wunderbare Erde erschuf.
Doch als Hochmut und Stolz sein Herz ergriff und Satan sich »gleichmachen wollte mit dem Höchsten« (Jesaja 14,14), wird ihn auch Neid erfasst haben, als Gott am sechsten Schöpfungstag sprach:
»Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis, und sie sollen herrschen […] über die ganze Erde […]« (1. Mo 1,26). Satan musste zusehen, dass Gott den Menschen nicht nur zu seinem Ebenbild erschuf, sondern ihn auch noch zur priesterlichen Herrschaft und Verwaltung über die ganze Erde einsetzen wollte. Auch David staunte in seinen Psalmen über die hohe Stellung, die Gott dem Menschen mit der Herrschaft über Welt gab:

Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? (6) Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott , du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit. (7) Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über die Werke deiner Hände, alles hast du gelegt unter seine Füße:

Satan wird mit Argwohn auf den Plan Gottes geschaut haben, dass nicht er als prachtvoller Cherub und Abglanz Gottes zur Herrschaft über die Welt auserwählt wurde, sondern die Menschen aus Fleisch und Blut als neu erschaffene Gottessöhne und Könige die Welt regieren sollten.
Möglicherweise zerfressen vor Neid, dass ihm die irdische Schöpfung nicht übertragen wurde, fasste er den Entschluss, Gottes Ebenbild in Eden zur verderben, um sich selbst zum Herrscher der Welt zu erheben.
Satan wollte nicht nur den Himmel regieren, sondern auch die Welt beherrschen. Entsprechend plante der Teufel seine himmlische Rebellion auch auf die Erde auszubreiten. Dazu musste er die Menschen auf seine Seite bringen, um sie dann als Armee Satans gegen Gott in Stellung bringen zu können.

Satan in Eden

Obwohl Satan nach seiner Rebellion von seinem Dienst als ein schützender Cherub an Gottes Heiligtum ausgeschlossen wurde, hatte er immer noch Zugang zum Garten Eden. Er wurde nicht, wie einige Ausleger vermuten, unmittelbar nach seiner Rebellion aus den himmlischen Regionen auf die Erde geworfen. Das sollte erst später im Kampf gegen den Erzengel Michael geschehen (Offenbarung 12,7-9). 

Satan hatte möglicherweise deshalb Zugang in Eden, weil vor dem Sündenfall des Menschen, Himmel und Erde noch in einer gemeinsamen Sphäre verbunden waren. Himmel und Erde überlappten sich, was für uns unvorstellbar erscheint, aber damals die Realität war.
Deshalb spricht die Bibel davon, dass der Garten Eden auf einem Berg war, auf dem Berg Gottes, der nicht nur symbolisch den Himmel berührte, sondern auch ein Zugang zur himmlischen Sphäre hatte.
Der Garten Eden war irdisch, aber auch gleichzeitig himmlisch, weil Gott in Eden wohnte, weil er dort im Allerheiligsten seines Tempels gegenwärtig war. Gott und der Mensch hatten einen gemeinsamen Lebensraum, weil Himmel und Erde vereint waren. Deshalb konnte Gott, der himmlische Vater, wahrscheinlich in Gestalt eines Menschen »im Garten wandeln bei der Kühle des Tages« (1.Mo 3,8). [1]
Auch wenn einige Ausleger sich nur eine geistige Präsenz Gottes in Eden vorstellen können, spricht vieles dafür, dass Gott schon damals den Menschen in physischer Gestalt seines Sohnes begegnete.
Es war und ist immer schon der Plan Gottes, als himmlischer Vater durch seinen Sohn bei den Menschen zu wohnen. So wird es am Anfang im Gartenheiligtum Eden gewesen sein, und so wird es am Ende der Zeiten wieder sein, wenn sich erneut Himmel und Erde in einer neuen Schöpfung vereinen werden. Nämlich dann, wenn am Ende der Weltzeit, das himmlische Jerusalem als Tempel Gottes auf die Erde herabkommen wird und Gott, wie in Eden, wieder bei den Menschen wohnen und wandeln wird (Off. 21,2-3).

Da also, wie beschrieben, Himmel und Erde noch in einer gemeinsamen Sphäre verbunden waren, hatte Satan als gefallener Engel Zugang zum Garten Eden. Er war es, der sich in der Schlange im Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen manifestierte. Deshalb wird Satan auch als »alte Schlange« bezeichnet (Off.20,2) (Off. 12,9). Im griechischen Urtext steht für »alte Schlange« eigentlich »archaische Schlange«, was die semantische Übersetzung erlaubt, dass Satan, der Drache bzw. die Schlange schon seit Urzeiten existierte, und deshalb als himmlischer Rebell schon vor dem Menschen in Eden sein konnte, nämlich dort, wo im Paradies die menschliche Zeitgeschichte begann.

Der Sündenfall und Satans Herrschaft über die Welt

Die Aufgabe des Menschen

da bildete der HERR, Gott, den Menschen ⟨aus⟩ Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele. (8) Und der HERR, Gott, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte (hebräisch: sum) dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.
(1.Mose 2,7-8 / ELB)

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!
(1.Mose 1,28 / ELB)

Nach der Erschaffung des Menschen (Adam) zum Bilde Gottes, pflanzte Gott einen Garten in Eden und setzte (hebräisch: sum) ihn in den Garten. Das hebräische Wort »sum« kann auch im Kontext mit »einsetzen« [2] übersetzt werden, das heißt, Gott wollte in seinem Schöpfungsplan den Menschen für eine besondere Aufgabe einsetzen.
Gott schuf den Garten Eden als einen von der übrigen Welt abgetrennten Bereich, den einige Ausleger [2] als den ersten Tempel Gottes bezeichnen. Dort wohnte Gott wie im Allerheiligsten eines Tempels, um Gemeinschaft mit den Menschen zu haben.

In Eden wollte Gott den Menschen nicht nur dafür einsetzen, den Garten wie ein Landarbeiter zu bebauen und zu bewahren, sondern übertrug ihm auch priesterliche Dienste, die er in Gehorsam und Anbetung als Mittler zwischen Gott und der Welt ausführen sollte. Sein Dienst sollte sich nicht nur auf das Gartenheiligtum in Eden beschränken, sondern er sollte Gottes Herrlichkeit als sein Ebenbild in der ganzen Welt repräsentieren. Er sollte Gottes Liebe und seine schöpferische Kraft durch Population (seit fruchtbar und mehret euch) in die Welt tragen, um in seinem Auftrag freiwillig und eigenverantwortlich Gottes Herrschaft über die ganze Erde auszudehnen.

Der Sündenfall

Und der HERR, Gott, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. […] (1.Mose 2,9 / CSV)

Und der HERR, Gott, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; (17) aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
(1.Mose 2,16-17 / CSV)

(1) Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baum des Gartens? (2) Und die Frau sprach zu der Schlange: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; (3) aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt. (4) Und die Schlange sprach zu der Frau: Ihr werdet durchaus nicht sterben, (5) sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. (6) Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß.

(1. Mo 3,1-7 / CSV)

Die Bibel erzählt von 2 Bäumen im Garten Eden, die Gott neben anderen Bäumen pflanzte. Es ist der Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Der Baum des Lebens beschreibt die lebendige und existentielle Beziehung des Menschen zu Gott und der Baum der Erkenntnis, die Wahlfreiheit des Menschen zum Guten oder zum Bösen.
Der Baum des Lebens ist in erster Linie ein Symbol für die allumfassende Quelle des Lebens, die dem Menschen von Gott zufließt und ihn lebendig macht. Die Früchte des Baumes bieten die geistige Nahrung (wie beispielsweise auch das Brot des Lebens, Joh.6,51), die  den Menschen als verbindende Gotteskraft ewiges Leben schenkt. Im neuen Testament wird offenbart, dass der Heilige Geist, der im wiedergeborenen Menschen wohnt die eigentliche Kraft ist, die in Wahrheit den Menschen lebendig macht, und nicht  der Lebensodem seiner seelisch physischen Existenz, der auch in den Tieren ist  (Joh. 6,63).
Der Baum des Lebens zeigt den Menschen, dass er kein ewiges Leben in sich selbst hat, sondern als Geschöpf abhängig vom Geist Gottes ist, der ihm als göttliches Leben zufließen bzw. innewohnen muss. So schreibt Johannes:

Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.

Gott pflanzte noch einen weiteren Baum in Eden, nämlich den »Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen«. Das bedeutet allerdings nicht, das Gott durch den Baum das Böse erschuf. Der Baum sollte nur abbilden, dass Satan in die heilige Welt eingedrungen war, und der Mensch als Ebenbild Gottes das Böse erkennen und überwinden muss. Durch den Baum der Versuchung, bekam Adam von Gott die priesterliche Aufgabe nicht nur das Böse zu erkennen, sondern die Sünde und die Unreinheit Satans für sich und das Heiligtum Eden abzuwehren.
Die eigentliche Versuchung ging nicht vom Baum aus, sondern verborgen im Baum, bot sich Satan die Möglichkeit, in Gestalt einer Schlange als sein okkultes Medium zu Eva zu sprechen.
Deshalb betont die Bibel, dass Gott niemanden versucht, sondern es ist der Geist Satans, der den Menschen versucht (Jakobus 1,13). Weil Gott niemanden versucht, wird ausschließlich der Teufel als Versucher bezeichnet, als er beispielsweise Jesus in der Wüste auf die Probe stellte.

Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brote werden!

Die Bibel macht deutlich, dass Gott weder Satan als böses Geistwesen erschaffen hat, noch der Baum der Erkenntnis eine von Gott gepflanzte Quelle des Bösen war. Der Ursprung des Bösen liegt ausschließlich im Abfall Satans und nicht in Gott. Gott ist Liebe (1. Joh.4,8) und  »Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm.« (1. Joh.1,5)

Dennoch war es Gottes Ratschluss, Satan den Zugang zum Gartenheiligtum zu erlauben, um den Gehorsam und Glauben der ersten Menschen zu prüfen, bzw. um sein moralisches Bewusstsein zu entwickeln.
Die Prüfung der Gläubigen durch Satan ist ein gängiges Motiv, welches uns in der Bibel begegnet. Bei Hiob (Hiob 1,9-12), Paulus (2. Kor. 12,7), und bei Petrus (Lk. 22,31) wird das Wirken Satans im Zusammenhang mit der Prüfung der Gläubigen direkt erwähnt.

Doch anstatt die Prüfung zu bestehen, versagte das erste Menschenpaar am Baum der Erkenntnis, an dem sie nicht nur das Böse erkannten, sondern es als geistliche Speise in sich aufnahmen. Ähnlich wie der Bissen von Eva in die verbotene Frucht, führte der Bissen von Judas in das Brot zur geistigen Einverleibung Satans, der den Verrat und die Rebellion gegen Gott im Menschen auslöste. (Joh.13,27)

Gott gab den Menschen nur ein einziges Gebot und stellte ihnen bei Missachtung die Konsequenzen des Todes vor Augen (1.Mose 2,16-17). Es war Gottes Schutzgebot der Liebe, welches den Geist und die Zerstörungskraft der Sünde vom Menschen fernhalten sollte. Doch die List, Täuschung und Lüge Satans fanden Raum im Herzen von Eva. Ihre Begierden (Jakobus 1,14-15)  nach dem sinnlichen Genuss der äußeren Dinge erwachten und die eitle Aussicht klug wie Gott zu werden, wurde in ihr geweckt (1. Mose 3,5-6).
Um der Speise willen, also um den Genuss der Welt, verwarf das erste Menschenpaar Gottes Gebot. Anstatt in Dankbarkeit und Liebe, sowie im Gehorsam zu Gott ein Diener im Bilde Gottes zu bleiben, wurde der Mensch dem Versucher gehorsam und dadurch ein Sklave der Sünde (Joh. 8,34).
Auf die gleiche Weise wie Satan nach seiner Rebellion seinen himmlischen Glanz als Engel des Lichts verlor, verlor der Mensch durch seinen Ungehorsam den Glanz und die Herrlichkeit seiner Ebenbildlichkeit Gottes, die er noch vor dem Sündenfall hatte (Römer 3,23).

Die Folgen des Sündenfalls waren fatal. Sie brachten den Menschen den geistigen und körperlichen Tod. Durch die Abkehr von Gott, der Geist ist (Joh. 4,24) , verlor der Mensch den Geist Gottes, der nun nicht mehr in ihm wohnte.
Menschen, die den Geist Gottes nicht mehr haben, sind durch die Sünde geistig tot (Epheser 2,1) ,obwohl sie physisch noch leben. Die geistige Trennung von Gott, also der Unglaube und die Beziehungslosigkeit zum Schöpfer, bedeutet , dass der Mensch geistig gestorben ist.
So fand am Baum der Erkenntnis ein geistiger Herrschaftswechsel statt, quasi eine negative Bekehrung. Adam und Eva kehrten sich von Gottes lebendigen Wort ab, und wandten sich Satan zu, den Jesus als »den Vater der Lüge« bezeichnet. 
Satan wurde zum neuen Gott, zum Idol und Ersatzgott, dem der Mensch nun im Gehorsam verfallen war.
Das geistige Vakuum, welches die Trennung von Gott im Menschen hinterließ, wurde durch den Geist Satans ersetzt. Das bedeutet, dass der Geist Gottes, dessen Tempel, bzw. Gefäß der Mensch eigentlich sein sollte (1.Korinther 3,16) , durch den Geist des Ungehorsams und der Sünde ausgetauscht wurde. Es ist der Geist, der Gottlosigkeit und des rebellischen Eigensinns, der bis heute in jedem unbekehrten Menschen wohnt.
Satan wurde zum geistigen Herrscher über die Menschen und die Menschen wurden in ihren Begierden zu Sklaven des Verderbens (2 Petrus 2,19).

Satan wurde Fürst der Welt

Mit der Herrschaft über den Menschen wurde Satan auch Herrscher über die Welt. Er hatte sein Ziel erreicht, Gott die Herrschaft über die Welt zu entreißen. Der Mensch wurde zum Sklaven und willigen Vollstrecker seines zerstörerischen Willens. Anstatt im Gehorsam zu Gott ein treuer Verwalter über Gottes Schöpfung zu sein, übergab er Satan die Schlüsselgewalt über die Welt, dessen Sklave er nun geworden war.
So spricht Paulus von nicht menschlichen geistlichen Mächten der Bosheit, von Fürstentümer, Gewalten und Weltbeherrschern der Finsternis (Eph 6,12) , die als Geister aus den himmlischen Bereichen in den Gottlosen wohnen und über sie herrschen.
Satan wird als Fürst dieser Welt (Joh 12,31), Gott dieser Welt (2. Kor 4,4) und Fürst der Gewalt in der Luft bezeichnet (Eph 2,2).
Als Satan Jesus auf einen Berg führte und ihm alle Reiche der Erde zeigte, sprach er davon, dass sie ihm übergeben wurden. Und vom wem bekam er die Welt übergeben?
Es waren Adam und Eva, die durch ihr Versagen in Eden ihre gottgegebene Herrschaft über die Welt an Satan verloren,

Und er (Teufel) führte ihn (Jesus) auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. (6) Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. (7) Wenn du nun vor mir anbetest, soll sie ganz dein sein.

Herrschaft Satans über die Menschen und Nationen

Wir sahen, dass durch den Sündenfall sich die geistige Herrschaft Satans im Menschen manifestierte und der Mensch zum Sklaven der Sünde wurde.
Satan brachte durch den Menschen die Sünde in die Welt und durch die »Erbsünde« zu allen Menschen der nachfolgenden Generationen (Römer 5,19).
Da der gottlose Mensch nicht anders kann, als dem Teufel Raum zu geben und ihm zu dienen, regieren Satan und seine Dämonen ungehindert in das persönliche Leben der Menschen hinein, indem sie den Eigensinn des Menschen fördern, oder sie unter dem Deckmantel der Freiheit zur Sünde anstacheln (2.Petrus2,18-19). Es ist ihr Ziel, die Sinne und den Verstand der Menschen zu verblenden, um sie unter allen Umständen vom Glauben an Gott abzuhalten (2. Kor 4,3-4).
Im Alten Testament wird berichtet, dass Israels geistige Abwendung von Gott nicht nur zu Okkultismus, Menschenopfer (Psalm 106,37) und Götzendienst führte (5. Mose 32,17), sondern die Gottlosigkeit sich auch zu einem geistig-moralischen Verfall der Menschen und ihrer königlichen und priesterlichen Eliten hin entwickelte (Jesaja 1,4). So beklagen die Propheten Jeremia und Hesekiel die verdorbenen sozialen und moralischen Zustände in Israel mit folgenden Worten:

Sie alle, vom einfachen Volk bis zu den Mächtigen, wollen nur eins: Gewinn um jeden Preis! Auch die Priester und Propheten betrügen das Volk.
(Jeremia 6,13 /HOF)

Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen. (28) Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott der HERR (JHWH)«, wo doch der HERR (JHWH) gar nicht geredet hat. (29) Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles Recht.
(Hesekiel 22, 27-29 / LUT)

Und so ist es noch heute. Satan möchte nicht nur das persönliche Leben jedes einzelnen Menschen beherrschen, sondern er verführt auch ganze Nationen und zerstört deren soziales Gemeinwesen durch seinen Einfluss in den Herzen der Mächtigen und Regierenden der Welt.
Satan wird als der »Überwältiger der Nationen« (Jesaja 14,12) bezeichnet, der die Herrscher dieser Welt wie Marionetten für seine Ziele manipuliert und missbraucht.
Aber nicht nur im Inneren eines Volkes richtet Satan sein Zerstörungswerk durch herrschende Gottlosigkeit, Korruption und Unterdrückung der Armen an.
Satan, der Fürst der Welt und seine rebellischen Engel, stachelten schon immer die Völker zu gegenseitigen Kriegen an, um sich die Welt zur Beute zu machen, eine Welt, die ihnen eigentlich nicht gehört, sondern das legitime Eigentum Gottes ist (Johannes 1,10-11).
Im prophetischen Psalm 2, der auf das Kommen und die Königsherrschaft des Messias Jesus Christus hinweist, geht es um die Könige und Fürsten der Erde (Heidennationen), die sich gegen Gott und seinen Sohn auflehnen, weil sie sich ihm nicht unterwerfen wollen.

Warum toben die Völker, warum ersinnen die Nationen nichtige Pläne? (2) Die Könige der Erde stehen auf, die Großen tun sich zusammen gegen den HERRN (JHWH) und seinen Gesalbten* (Christus): (3) Lasst uns ihre Fesseln zerreißen und von uns werfen ihre Stricke!
(Psalm 2,1-3 / EIN)

* »Gesalbt« ist die Übersetzung des hebräischen Wortes »Messias / מָשִׁיַח - maschijach« und des griechischen Wortes »Christus / Χριστός – Christos« (siehe auch Apg. 4,25-26)

So führen die Mächtigen der Nationen seit Anfang der Zeiten als geistige Sklaven Satans einen Stellvertreterkrieg gegen Gott. Für Satan sind die ihm verfallenen Menschen nur nützliche Werkzeuge im persönlichen Kampf gegen Gott.
Dass es Satan in seiner Rebellion gegen Gott immer nur darum geht, Gott vom Thron der Macht zu stoßen, um »sich gleichzumachen mit dem Höchsten« (Jesaja 14,14), wird am Ende der Weltzeit dieser Schöpfung offenbar. Dann wird Satan sich mit allen seinen zur Gottlosigkeit verführten Nationen gegen Gottes Sohn und seinem Heer der Heiligen versammeln, um Krieg zu führen. Doch Satan wird im Endkampf durch die himmlische Feuerkraft Gottes zerstört werden und wird anschließend durch Gott in den Feuersee gestoßen. (Offenbarung 20,8-10)

Gottes Sieg über Satan und die Wiederherstellung von Eden

Eine der zentralen Themen der Bibel ist der große Kampf Gottes gegen die geistigen Mächte der Finsternis, die zur Spaltung der himmlischen und irdischen Welt führten. Es ist ein Kampf, in dem Gott zugleich seine vollkommene Gerechtigkeit und seine vollkommene Liebe offenbart. ER offenbart seine Gerechtigkeit im unerbittlichen Kampf gegen Satan und seine Engel, die ER als Urheber des Bösen und der Sünde vernichten wird. Und Er offenbart seine Liebe zu den Menschen, denen ER durch seinen Sohn in unfassbarer Hingabe am Kreuz Gnade und Vergebung anbietet, um sie wieder als erlöste Kinder Gottes in sein Reich aufnehmen zu können. Es ist Gottes Ratschluss, dass sein Angebot der Gnade nur für die Menschen gilt, nicht aber für Satan und seine rebellischen Engel.

Denn er nimmt sich fürwahr nicht der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an.

Gottes Kampf gegen Satan bedeutet gleichzeitig, dass Gottes Plan der Wiederherstellung des Reiches Gottes in Erfüllung gehen wird. Die Macht Satans im Himmel und auf Erden wird gebrochen werden und das verlorene Paradies wird wiederhergestellt. Nämlich dann, wenn Gott mit seinem aus allen Nationen teuer erkauften Gottesvolk (Offenbarung 5,9) durch Jesus Christus wieder über die Welt regieren wird. Wie ursprünglich in Eden, wird Gott die erlösten und verherrlichten Menschen wieder als Könige und Priester einsetzen, um über die neue Erde zu herrschen (Offenbarung 5,10).

Das Königtum aber werden die Heiligen des Höchsten erhalten und sie werden es behalten für immer und ewig.

Wiederherstellung des Himmels

Satans Rebellion im Himmel begann, als der mächtigste und schönste Cherub Gottes sich aus Hochmut gegen Gott auflehnte, um sich gleichzumachen dem Höchsten. In seiner Rebellion zog er ein Drittel seiner Engel auf seine Seite (Offenbarung 12,4) und spaltete damit die Himmelswelt, noch bevor er die Sünde durch den Menschen in die Welt brachte. Satans Aufruhr brachte Unfrieden in Gottes himmlische Herrschaft und entzweite Gottes himmlische Versammlung von Myriaden von Engeln (Hebräer 12,22), die als dienstbare Geister von Gott erschaffen wurden.
Die Bibel erzählt von unzähligen Kriegen und Auseinandersetzungen, die die unsichtbare Welt der Himmel erschütterten. Es sind Kriege, die zwischen den Engeln des Herrn und den Engeln Satans um die Vorherrschaft im Himmel und auf Erden geführt wurden. (Josua 5,13-14) (Jesaja 37,36) (Daniel 10,13) (Daniel 12,1).
Doch es kommt der Tag, »da wird Gott (JHWH) die himmlischen Heerscharen (Satans) in der Höhe heimsuchen und die Könige der Erde auf Erden« (Jesaja 24,21) Gottes mächtigster Engel, der Erzengel Michael, wird die uneingeschränkte Herrschaft Gottes im Himmel wiederherstellen, wenn er Satan und seine Engel auf die Erde stürzen wird. (Offenbarung 12,7-9) Jubel wird im Himmel sein und bei allen die darin wohnen, wenn der Ankläger der Gläubigen, »der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte«, keinen Zugang mehr zu Gott und seinem himmlischen Thronrat haben wird. Freude wird im Himmel sein, wenn Gott in seinem Sohn die Königsherrschaft im Himmel antreten, und die Rebellion und Einflussnahme Satans in der himmlischen Welt endgültig beendet wird.

Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Königsherrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte. (11) Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und ihr Zeugnis. Sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod. (12) Darum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt.

Erlösung und Wiederherstellung des Menschen

Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen, sich von Gott abwandten und damit den Geist der Sünde in sich aufnahmen, zerstörte Satan das erste Menschenpaar als Bild Gottes und machte sie zu Dienern seines zerstörerischen Willens. Satan brachte die Menschen in Eden unter seine Kontrolle und machte sie zu geistigen Sklaven der Sünde (Johannes 8,34) und zu Feinden Gottes (Kol 1,21).
Als Rebellen Gottes, verloren Adam und Eva ihren Glanz der Ebenbildlichkeit Gottes und mussten als Sterbliche und von Gott Verfluchte Eden verlassen, ohne das Recht auf Rückkehr in das von Engeln mit feurigen Schwertern bewachte Paradies (1.Mose 3,24).
Die Bibel offenbart uns, dass Satan nur einen vorübergehenden Erfolg mit der Zerstörung des Menschen als Ebenbild Gottes haben wird. Satan, der »Menschenmörder von Anfang an« (Joh 8,44), konnte den Menschen zwar von Gott trennen, und erreichte damit sein Ziel, ihn in Rebellion, Tod und Elend zu stürzen. Doch in seinem blinden Hass auf Gott und sein menschliches Bild, sah er nicht Gottes Liebe, seinen treuen Bund und seine Hingabe zu den Menschen. 
Er wusste nichts von der göttlichen Liebe und der Opferbereitschaft seines Sohnes, unter allen Umständen die Gemeinschaft mit den Menschen wiederherstellen zu wollen (Johannes 3,16). Satan kannte nicht Gottes Ratschluss, den ER schon vor Grundlegung der Welt fasste, nämlich durch das Blut seines Sohnes die Menschen zu erretten, um sie als Erlöste und Wiedergeborene in sein Reich zurückzuführen (1.Petrus 1,20).

Alles schien verloren in Eden. Der Sünder musste sterben. Der Lohn der Sünde ist der Tod (Römer 6,23). Das ist das Gesetz Gottes. Gott würde seine Ankündigung wahrmachen müssen: »doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben.« (1. Mose 2,17)
Doch der unmittelbare Tod kam nicht. Stattdessen kam Gottes Erbarmen. Gottes Liebe ließ den Menschen nicht gleich sterben. ER schützte ihn durch ein Opfer vor dem unmittelbaren Gericht und Tod. In der reinen und heiligen Welt Edens floss plötzlich Blut. Gott tötete nicht die Sünder, sondern ein Tier, um mit dem Fell die Sünde des ersten Menschenpaares zu bedecken.

Und der HERR, Gott, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.

Anstatt zu strafen, bekleidet Gott. Es war das erste Zeichen der Errettung und der Gnade. Es war der erste Hinweis auf das Opfer Christi, als Adam und Eva in ihrer Schutzlosigkeit (Nacktheit) göttlich bekleidet wurden. (Psalm 132,9) Kein Sünder kann sich vor Gott verstecken (1. Mose 3,10), oder sich ohne zu sterben in der heiligen Gegenwart Gottes aufhalten. Nur das Blut des Lammes kann ihn schützen und vor seinem Zorn retten (Römer 5,8-9).

Schon in Eden leuchtete der große Erlösungsplan auf. Gott schloss mit Adam einen Bund der Verheißung, der zur Errettung der Menschheit führen sollte. Satan dagegen wurde verflucht und Gott prophezeite ihm seine Vernichtung.
Aus den Nachkommen (Same) einer Frau wird der Menschensohn und Gottessohn als Erlöser kommen, und Satan den Kopf zertreten.

Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (Satan) und der Frau und zwischen deinem Samen (Nachkommen) und ihrem Samen (Nachkommen); ER (der Erlöser) wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Bereits in Eden kündigt Gott den großen Kampf an, den seinen Sohn bis zur Vernichtung Satans führen wird. Aus Liebe zu den Menschen und um seines Namen willen (Jesaja 48,9), wird Er an seinem Plan festhalten, die Menschen unter seinem Sohn wieder als Erbe über die Welt einzusetzen. Er wird seinen Sohn als den Erlöser senden (Johannes 8,42), um sein erwähltes Gottesvolk aus der Knechtschaft Satans zu erretten.
Die Bibel zeigt uns, dass der angekündigte Erlöser aus der Nachkommenschaft Evas über die Segenslinie von Abel, über Seth, Noah, Sem, Abraham, Issak, Jakob, Juda und David hin bis zu Joseph kommen wird. (Lukas 3,23-38) ER, wird Satan richten und ihn, wie Paulus zu seiner Gemeinde sagt, am Ende der Weltzeit »unter euren Füßen zertreten:«

Der Gott des Friedens aber wird in Kurzem den Satan unter euren Füßen zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

Doch der Sieg über Satan wird den Erretter einen hohen Preis kosten. Satan wird dem Erlöser in die Ferse stechen, dass heißt durchbohren. Jesaja erneuerte diese Prophetie aus Eden, als er schrieb:

Doch er (Jesus) wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, / wegen unserer Sünden zerschlagen (zermalmt). Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, / durch seine Wunden sind wir geheilt.

»Wenn die Ferse zermalmt ist, ist es unmöglich zu gehen. Bei dem Herrn Jesus ist das so geschehen, als die Menschen, von Satan geführt, Ihm am Kreuz die Füße durchbohrt und Ihn getötet haben.« [4]

Vergebung der Sünden

Ein Schritt zur Wiederherstellung des Menschen zum Ebenbild Gottes, ist die Vergebung seiner Sünden, die den Menschen gegenüber Gott wieder in den Stand der Unschuld versetzt. Die Ursünde des Ungehorsams in Eden führte zur Sterblichkeit aller Menschen (Röm 5:12) und zum Verlust des ewigen Lebens in Gemeinschaft mit Gott, seinem Schöpfer. (Genesis 3,24)
Die Bibel spricht nicht nur von einem Tod als Folge der Sünde, sondern gleich von 3 Arten des Todes. Einerseits stirbt der Mensch am Ende seines irdischen Lebens den körperlichen Tod (Gen 3:19) und andererseits ist er als Ungläubiger ohne Beziehung zu Gott geistig tot. (Epheser 2,5)
Die Bibel erwähnt auch noch den ewigen Tod, der sich vom körperlichen und geistigen Tod unterscheidet. Der ewige Tod ist der sogenannte 2. Tod, der zur ewigen Verdammnis der Sünder am Tag des Gerichts führt. (Offenbarung 21,8)
Verachtet der Mensch zeit seines Lebens das Angebot zur Vergebung seiner Sünden durch das Blut Christi, kommt es zur schlimmsten Katastrophe, die der menschlichen Existenz je widerfahren kann, wenn der Sohn Gottes am Tag des Gerichts zu den Gottlosen sprechen wird: »Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!«. (Matthäus 25,41)
So besteht das große Erlösungswerk Christi in der Vergebung der Sünden für diejenigen, die seinem Ruf der Gnade folgen und ihre Erlösung im Glauben annehmen.

Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht. (5) Und ihr wisst, dass er (Jesus) erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.

1. Johannes 4-5

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9

Waren, bzw. sind die Folgen der Sünde, der geistige, der körperliche, und der ewige Tod in der Verdammnis, schafft die Vergebung der Sünden die Voraussetzung für die Wiederherstellung und Reinigung des GANZEN Menschen (Geist, Körper, Seele). Das bedeutet für den aus Gnade geretteten Menschen die geistige Wiedergeburt, die leibliche Auferstehung und die Rückkehr zum ewigen Leben in Gemeinschaft mit Gott.

Aber wie konnte, bzw. kann Jesus den Menschen ihre Sünden vergeben, wenn doch Gottes Gerechtigkeit den Tod des Sünders fordert? Wie kann auch nur ein einziger Mensch vom gerechten Gericht Gottes verschont werden, obwohl doch alle gegen die vollkommenen und heiligen Gesetze der Liebe verstoßen haben? (Römer 3,10)
Hat Satan als »Verkläger der Brüder« damit recht, dass die Gnade Gottes für die Gläubigen ungerecht ist, weil er scheinbar ohne ersichtlichen Grund die Sünde bei den einen bestraft und bei den anderen nicht? Steht nicht geschrieben, dass für jeden Menschen der Lohn seiner Sünde der Tod ist? (Römer 6,23)
Aber Satan irrt, wenn er Gott vorwirft mit zweierlei Maß zu messen. Gott beugt nicht das Gesetz. Er lässt die Gesetzlosen nicht frei oder übersieht seine Sünden. Gott wird immer an seinen ewigen und unwandelbaren Gesetzen (Psalm 119,160 ) der Gerechtigkeit festhalten. Sie bleiben bestehen und fordern für jeden den unbarmherzigen Tod, der das Gesetz von Mose bricht. (Hebräer 10,28) Das Gesetz fordert von uns allen, dass wir im Gericht für unsere Sünden bezahlen müssen. Es sei denn, jemand bezahlt den Preis für uns, kauft uns von der Todesstrafe frei, bezahlt für uns das Lösegeld mit seinem Leben.

Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.

Gott schickte seinen Sohn zur Hinrichtung ans Kreuz, damit wir nicht hingerichtet werden müssen. Gott strafte seinen Sohn, damit wir die Strafe nicht tragen müssen. (Jesaja 53,4-6).
Gott spricht aus tiefstem Herzen die Wahrheit, wenn er sagt, dass Er »keinen Gefallen am Tod des Sünders hat.« (Hesekiel 33,11)  Aus diesem liebenden Erbarmen tat Gott alles, den reuigen Sünder vor Gericht und Tod zu verschonen. Er kann aber nur deshalb den Sünder verschonen, wenn er dafür seinen Sohn nicht verschont, den er als Opfer stellvertretend für unsere Sünden hergab. (Römer 8,32) Deshalb sandte Gott seinen Sohn in die Welt, damit ER am Kreuz den Tod stirbt, den wir für unsere Sünden hätten sterben müssen.

Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn (in den Tod) gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben

Gott rettet uns nicht nur durch sein Wort, sondern macht es erst wirksam durch die Tat seines Sohnes am Kreuz. Gott wurde Mensch, weil sich nur ein Mensch für einen anderen Menschen opfern kann. Er gab sein Leben für unser Leben.  Er starb als Menschensohn, damit die verlorenen Menschen durch ihn leben.
Oft übersehen wir, dass die Gnade und das Erbarmen Jesu über die Sünder, IHN einen hohen Preis gekostet hat. Es ist einfach zu sagen: »Deine Sünden sind dir vergeben« (Lukas 7,48), aber es war schwer, den Tod des Sünders zu tragen. Jesu Blut musste fließen, damit unser Blut nicht fließen muss.

Als Jesus am Kreuz starb sagte er »es ist vollbracht« (Joh. 19,30). Seine Mission zur Erlösung der Menschen von Sündenschuld, Gericht und Verdammnis war erfüllt.
»In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade,« (Epheser 1,7)  Keine Sünde und keine Schuld des Menschen kann Satan vor Gott und seinem Thronrat bringen, um die Gläubigen zu verklagen oder ihre Verdammung einzufordern. Der Erlöste hat keine Sündenschuld mehr, die vom Gericht Gottes eingeklagt werden kann. Denn Jesus hat alles bezahlt, ER »hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.« (Kolosser 2,14)

Die Auferstehung: Sieg über den leiblichen Tod

Befreite Jesus am Kreuz den Menschen von Sündenschuld, Strafe und Verdammnis, wurde am Ostermorgen die Macht Satans über den physischen Tod gebrochen. Jesus, der von seinen Feinden am Kreuz Ermordete, wurde auferweckt.

[17…ich bin der Erste und der Letzte] (18) und der Lebendige, und ich war tot (wurde getötet), und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades[Totenreichs].
(Off.1,18 / ELB)
54 […] Verschlungen ist der Tod in Sieg. (55) Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist, Tod, dein Stachel?«
(1.Korinther 14,54-55)

Der leibliche Tod hatte keine Macht mehr über Jesus. ER, der allein die Unsterblichkeit hat, konnte vom Tod nicht überwunden werden (1. Tim. 6,16).
40 Tage lang wandelte der Auferstandene auf der Erde mit seinen Jüngern und gab Zeugnis über seinen Sieg über den Tod. Satan und alle Feinde Gottes, mussten mit ansehen, dass der Urheber des Lebens auch als Mensch (im Fleisch) unsterblich ist:

Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und gebeten, dass euch ein Mann, der ein Mörder war, geschenkt würde; (15) den Urheber des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind.

Das Evangelium der Auferstehung, ist auch die frohe Botschaft für die Gläubigen. Auch für sie, für das wiedergeborene Gottesvolk in Christus, wurde die Macht des Todes gebrochen. Denn auch sie werden einmal auferweckt werden, wenn der Geist Christi in ihnen wohnt.

Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.

Die leibliche Auferstehung der Gläubigen, ist eine der zentralen Botschaften des Evangeliums. Dabei geht es nicht um eine temporäre Auferstehung der Toten, wie es die Geschichte von Lazarus bezeugt (Joh. 11,43-44) , der am Ende seines Lebens wieder sterben musste. Es geht um die endgültige und ewige leibliche Auferstehung, die die Gläubigen zu unsterblichen Bewohnern im Himmel und auf der neuen Erde machen werden. Um in das Himmelreich Gottes eintreten zu dürfen, benötigt der Mensch dafür allerdings einen von seiner Sünde gereinigten, und vom Fluch des Todes befreiten unsterblichen Leib. Der alte sündige und deshalb sterbliche Leib »aus Fleisch und Blut« ist für den Eintritt in die heilige und vollkommene Welt Gottes nicht geeignet (1. Kor 15,50).
Es wird ein verherrlichte Leib sein, den der Gläubige bei seiner Auferstehung bekommen wird. Er wird dem ewigen himmlischen Leib des auferstandenen Christus ähnlich sein (1. Kor 15,49).
Somit schenkt uns Gott die Verheißung, dass die wiedergeborenen Gläubigen am Tag der Auferstehung bzw. der Entrückung körperlich vollendet werden, nämlich dann, wenn Jesus »unseren geringen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.« (Philipper 3,21 / LUT)

Sieg über den ewigen Tod

So darf der Gläubige in der Gewissheit leben, dass sein irdischer Tod durch die Verheißung der leiblichen Auferstehung nicht nur ein Durchgang zum ewigen Leben ist, sondern auch die Befreiung vom Gericht Gottes über seine Sünden.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, ⟨der⟩ hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.

Viele Menschen wollen es nicht glauben oder wahrhaben, dass Gott die einzige allmächtige und moralische Instanz ist, die einmal am Tag des Gerichts unser gelebtes Leben nach seinen vollkommenen Gesetzen der Liebe beurteilen wird. Doch niemand wird sich diesem Gericht entziehen können, selbst die Toten nicht. Die Gottlosen werden auferstehen müssen zur ewigen Schande (Daniel 12,2), wo sie vor dem Angesicht Gottes ihr ewiges Urteil empfangen werden.

Der ewige Tod, bzw. der 2. Tod wird ausgelöst, wenn die Gottlosen im Weltgericht am Ende der Zeiten nach ihren irdischen Werken gerichtet und zur Strafe in den Feuersee geworfen werden. (Offenbarung 20,11-14) Wenn es heißt, dass im Gericht die Bücher aufgetan werden, kann man die Bücher auch mit von Gott angelegten Gerichtsakten vergleichen, die für jeden Menschen geöffnet werden. Dort sind alle Übertretungen gegen die heiligen Gesetze Gottes in Gedanken und Tat verzeichnet (Römer 2,16), die den Menschen nun unerbittlich anklagen und für die sie nun mit dem Gang in die Hölle bezahlen müssen.
Doch für die Erlösten gibt es keine Einträge mehr in den Gerichtsakten, die sie anklagen können. Die Schuldeinträge, die im Gericht hätten zur Verhandlung kommen müssen, wurden vom Sohn Gottes, der vom Vater zum Richter eingesetzt wurde, gelöscht. ER war es, der zur Zeit der Gnade, »die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Gesetze gegen uns stand und hat sie aus dem Weg geschafft, indem er sie ans Kreuz heftete. « (Kolosser 2,14) Auch Jesaja spricht prophetisch von Auslöschung der Schuld (Jes 43,25), für die die Erlösten im Gericht nicht mehr bezahlen müssen.
Die von Jesus bezahlte Schuld der Gläubigen, wird vor Gericht nicht erneut eingefordert werden. Kein Gericht verurteilt ein bereits gesühntes Verbrechen zweimal. Das gilt auch für die Sünden der Erlösten. An keine ihrer von Jesus bezahlten Sünden, so viele es auch waren, wird Gott mehr gedenken.

Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken.

Auch wenn der irdische Tod noch über die Gläubigen herrscht, und erst am Ende der Weltzeit »als letzter Feind besiegt» wird (1. Korinther 15,26), hat er seinen Schrecken verloren. Der Gläubige weiß, dass Gott ihn nicht mehr für seine Sünden zur Rechenschaft ziehen und auf ewig verdammen wird. Führt der irdische Tod die Gottlosen in das Gericht und in die ewige Verdammnis, bedeutet der Tod für die Gläubigen »daheim zu sein bei dem Herrn«, in die schützende und ewige Gegenwart Gottes (2.Korinther 5,8).
Der irdische Tod bedeutet für jeden Menschen den Übergang in die Ewigkeit. Der Mensch hat die Wahl, an welchem Ort er sie verbringt. Eindrucksvoll werden uns die beiden Ewigkeiten gezeigt, die auf die beiden Verbrecher warten, die neben Jesus auf Golgatha mitgekreuzigt wurden. Während der eine in Lästerung und Spott auf den Sohn Gottes starb (Lukas 23,39) und seiner ewigen Verdammnis entgegensehen muss, empfing der andere im Glauben die Verheißung Jesu: »Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.« (Lukas 23,43)

Herrschaftswechsel des Geistes und Sieg über den geistigen Tod (Wiedergeburt)

Durch die Buße und Bekehrung des Gläubigen, verliert Satan die geistige Macht über den Menschen. Bekehrt sich ein Mensch zu Gott, wird im Geist des Menschen der Sündenfall des Ungehorsams und die Rebellion gegen Gott rückgängig gemacht und damit auch sein geistiger Tod.
Durch die Gnadengabe der Wiedergeburt im Geist, bekommt der Mensch ein neues Herz und einen neuen Sinn, der auf Gott ausgerichtet ist und der sich von der Sünde und vor dem Einfluss Satans abkehren möchte. Die Gnadengabe des Geistes war der in Jeremia 31,31-33 prophezeite neue und rettende Bund mit den Menschen, der durch Jesus Christus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern in Erfüllung ging. (Mt. 26,26-28). Es ist der mit seinem Blut besiegelte geistige Bund, der der den Menschen endgültig aus Sklavenherrschaft der Sünde befreien konnte.

Ihr wart Sklaven der Sünde, aber ihr seid von Herzen gehorsam geworden [...] nun aber, befreit von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.

Mit der Bekehrung wird Satan entmachtet und ihm die geistige Herrschaft über den Menschen entrissen. Durch die Bekehrung wird der Gläubige nicht mehr durch den Geist der Sünde, sondern durch den Heiligen Geist regiert, der nun als Gnadengabe der Wiedergeburt in ihm wohnt. Der in Eden verlorenen Geist Gottes zieht in den gottlosen und geistig toten Menschen ein und stellt die lebendige Beziehung zu Gott wieder her. Nur Gott konnte und kann durch den Geist Christi den geistigen Tod des Menschen rückgängig machen und ihn durch sein Schöpferwort wieder lebendig machen.

(4) Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, (5) hat auch uns, als wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet

Durch die geistige Wiedergeburt wird der Gläubige zum Tempel des Heiligen Geistes, der nun in ihm wohnt und wieder über ihn herrscht.

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

In der Hinwendung zu Gott (Bekehrung), findet ein geistlicher Herrschaftswechsel bzw. Eigentumswechsel statt, der jeden Gläubigen wieder in den Dienst Gottes stellt und IHN zu seinem Herrn und Retter macht. (Psalm 18,3) Der Bekehrte möchte nicht mehr in seinem rebellischen Eigenwillen leben, sondern Gott zu seinem Herrn und Maßstab seines Lebens machen.

(7) Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. (8) Denn sei es, dass wir leben, wir leben dem Herrn; sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Sei es nun, dass wir leben, sei es, dass wir sterben, wir sind des Herrn.

Durch das Wunder der Wiedergeburt, kommt der Gläubige wieder zurück unter die Herrschaft Gottes durch den Heiligen Geist. Dieser leitet den Gläubigen zur Wahrheit (Joh. 16,13), zur Gerechtigkeit und zum Gehorsam gegenüber Gott. Gottes Herrschaft über die Gläubigen bedeutet eine Befreiung aus der Herrschaft der Finsternis, der Verdammnis und des Todes.

Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.

Sehr anschaulich schildert Paulus, was es bedeutet unter der Herrschaft der Finsternis zu stehen. Die Menschen werden als »Söhne des Ungehorsams« und »Kindern des Zorns« bezeichnet, getrieben von unsichtbaren geistlichen und dämonischen Gewalten. Sie sind Sklaven ihrer Begierden und dem Willen ihres Fleisches, das heißt ihren weltlichen und gottlosen Wünschen unterworfen (Epheser 2,1-3).

Was die Bibel über die Wiedergeburt der Gläubigen schreibt, geht allerdings weit über einen Herrschaftswechsel des Geistes hinaus.
Der Gläubige wurde nicht nur von den geistigen Fesseln Satans befreit, weil sein Herz und sein Sinn verändert wurde. Nein, der Gläubige wurde durch die Bekehrung buchstäblich eine neue Schöpfung in Christus. (2. Korinther 5,17) (Galater 6,15). Er wurde ein »neuer Adam (Mensch) nach Gott geschaffen«, der mit dem in Sünde gefallenen alten Adam in Eden nichts mehr zu tun hat (Epheser 4, 22-24). So kommt die Wiedergeburt der Erschaffung eines neuen Menschen im Bilde Christi gleich (Römer 8,29). Sie ist eine übernatürliche Geburt (Zeugung) nicht irdischen Ursprungs (1. Petrus 1,23), gezeugt nicht durch den Willen des Menschen, sondern durch den Willen Gottes (Joh. 1,12-13, Jakobus 1,18).

Mit der Wiedergeburt bekommt der Mensch ein neues Wesen im Heiligen Geist (Titus 3,5), eine neue Identität, die aus Gott geboren wurde, die nichts mehr mit seinem alten rebellischen und sündigen Wesen zu tun hat.
Jesus betont die Bedeutung der Wiedergeburt als entscheidendes Kriterium für die Rückkehr des Menschen in die Gemeinschaft Gottes. Nur, wenn der Mensch wiedergeboren im Geist Christi lebt, darf er ins Reich Gottes zurückkehren, aus dem er einst gefallen war.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Diesem aus Gott geborenen neuen Menschen im Bilde Christi, ist das Erbe der neuen Welt verheißen, über die er wieder herrschen darf. Die Gläubigen werden zum wiederhergestellte Ebenbild Gottes, welches in Eden durch Satan zerstört wurde. Sie werden wieder zu Gottes Priestern eingesetzt werden, zu denen sie ursprünglich in Eden berufen wurden.

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.

Wiederherstellung der Königsherrschaft Jesu über die Welt

Nach Satans Entmachtung im Himmel (Offenbarung 12,7-9), und seinem Verlust der geistigen Herrschaft über die Gläubigen, prophezeit uns Gottes Wort in der Bibel noch das Ende der Herrschaft Satans über die Welt.
Mit dem zweiten Kommen von Jesus Christus »auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit« (Matthäus 24,30), werden alle Prophetien über die irdische Königsherrschaft Jesu Wirklichkeit. ER kommt nicht mehr als »leidender Gottesknecht« zur Erlösung von Sünde und Schuld, sondern als neuer Herrscher über die Welt, der Satan als den Fürsten der Welt samt den gottlosen Nationen entmachten wird.
Jesus, der König über alle Könige, wird kommen mit seinem himmlischen Heer (Offenbarung 19,14-16), um den Antichristen (das Tier), den falschen Propheten und die rebellischen Könige der Erde mit ihren Heeren in einer großen Schlacht zu vernichten.

Und ich sah das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß (Jesus), und mit seinem Heer. (20) Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der vor seinen Augen die Zeichen getan hatte, durch welche er die verführte, die das Zeichen des Tieres angenommen und das Bild des Tieres angebetet hatten. Lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte. (21) Und die andern wurden erschlagen mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen ging, der auf dem Pferd saß. Und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch.

Es ist Jubel im Himmel (Off. 19,1), als sich Jesus vom Himmel her aufmacht als König, Richter und Herrscher seine Welt wieder in Besitz zu nehmen (Off. 19,6), die er einst in Eden durch den Hochverrat der Menschen an Satan verloren hatte. Durch einen mächtigen Engel wird Satan 1000 Jahre im Abgrund gebunden werden (Off. 20,1-3), während Jesus eben solange als wahrer König des Friedens über die Welt in Gerechtigkeit herrschen wird.
Doch Jesus wird nicht ewig über die alte Welt regieren, weil auch sie die dem Untergang geweiht ist. Sie wird vergehen (Off. 20,11), wenn am jüngsten Tag Gericht gesprochen wird über Satan und die gottlosen Menschen.
Die neue Welt kann erst kommen, wenn die Feinde der alten Welt besiegt sind. Paulus sagt, das Ende der alten Welt wird kommen, »[..] wenn Er (Jesus) das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt. (25) Denn er muss herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.« (26) Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.« (1.Kor. 24-26 / LUT)
Die letzte große Schlacht auf der alten Welt wird im Tal Joschafat [5] ausgetragen werden, nämlich dann, wenn Satan nach 1000 Jahren freigelassen und alle Nationen zum letzten großen Krieg gegen Gott und seine Heiligen versammeln wird. Dann wird die Prophezeiung von Mose 3,15 wahr. Gott wird dem Teufel, »der alten Schlange« den »Kopf zertreten«.

Sie schwärmten aus über die weite Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt. Aber Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie. (10) Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit.

Wiederherstellung von Eden

Nach dem Gericht über Satan und die gottlosen Nationen ist der Weg frei für die Wiederherstellung des Paradieses (Eden). In einer neuen Welt wird für den Menschen der zuvor in der alten Welt verschlossene Zugang zum Baum des Lebens wieder offen sein (Off. 22,14). »Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.« (Off. 2,7 / LUT)
Der neue Himmel und die neue Erde, sowie Gott und Mensch sind wieder verbunden, wenn das himmlische Jerusalem wie eine geschmückte Braut herabfahren wird. Gott wird, wie schon am Anfang der Menschheitsgeschichte, wieder wandeln mit den Menschen (1.Mose 3,8). Er wird bei seinem Volk wohnen und ihr Gott sein.

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. (3) Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. (4) Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.

Fußnoten / Kommentare:

[1]  hebräisch: »הָלַך – halak « = »gehen; hingehen; wandeln«

[2] Wortstudie: hebräisch: » שׂוּם שִׂים – sum«, deutsch: »legen; machen; setzen, einsetzen«; 
https://www.csv-bibel.de/strongs/h7760=einsetzen

[3] Gregory K. Beale in seinem Buch mit dem deutschen Titel „Der Tempel aller Zeiten“

[4] Kingcomments: https://www.kingcomments.com/de

[5] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/joschafat-tal22

Bibelvers des Tages
Haltet fest am Gebet, und wacht darin mit Danksagung.

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